Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 44. (1996)
STRIMITZER, Birgit: Der k. k. Staatsrat Friedrich Freiherr Binder von Krieglstein, Freund und Sekretarius des Staatskanzlers Kaunitz. Ein Beitrag zur Klientelpolitik der maria-theresianischen Epoche
Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 44/1996 - Rezensionen bei dem Fachleute aus Deutschland, Österreich, der Tschechoslowakei, Ungarn, Slowenien und Kroatien zusammentrafen. Die Fragen des geistlichen Lebens (spezifische Ordensspiritualität, Liturgie, aber auch Wissenschaft und Kunst) wurden bei der Tagung leider nicht aufgegriffen. Es waren die Ordensverfassung und Organisation in der Geschichte einzelner Klöster und Provinzen, wirtschaftliche und politische Bedingtheiten, dynastische und kirchenpolitische Zielsetzungen, nationale Zugehörigkeit, auf welche die Aufmerksamkeit der Referenten in erster Linie gerichtet wurde. Obwohl nicht territorial auf Bayern begrenzt und man in dem Tagungsband viele komparative, über die heutigen Grenzen hinausreichende Beiträge findet, sind die ersten fünf Studien dem heutigen bayerischen Raum gewidmet: Klaus Wollenberg (S. 14-28) bringt einen Überblick der Zisterzen in Altbayern, Franken und Schwaben sowie einen umfangreichen Kommentar der bisher erschienenen Literatur. Peter Pfister (S. 29-47) befaßt sich mit den altbayerischen Zisterziensergründungen des 12. und 13. Jahrhunderts und ihren Beziehungen zum bayerischen Adel, zu den Bischöfen von Bamberg, zum Bischof Otto von Freising und zum Haus Wittelsbach. Eine Detailstudie Egon Boshofs (S. 48-67) untersucht die Anfänge des im Jahre 1146 an die Zisterzienser zugewiesenen Stiftes Aldersbach und die Rolle des Bischofs, hoher Adeliger sowie Konrads III. bei der Umwandlung des Kanonikerstiftes in eine Zisterze. Das Verhältnis der fränkischen Landesherren zu den dortigen Zisterzen behandelt in seiner aufschlußreichen Studie Günter Dippold (S. 81-119). Winfried Schich analysiert die Institution der Stadthöfe der fränkischen Zisterzienserklöster und ihre Bedeutung für den frühen zisterziensischen Handel (S. 121-143). In den folgenden Beiträgen wurde die Aufmerksamkeit ihrer Verfasser bereits auf die außerbayerischen Gebiete gerichtet. Zwei Referate davon wurden dem böhmischen bzw. auch dem mährischen Raum gewidmet: Katerina Charvátová (S. 167-183) resümiert die Gründungsaktivitäten der böhmischen Könige aus dem Haus der Premysliden, die häufig als Konkurrenz zu den adeligen Funda- tionen bedacht wurden (vgl. z. B. das Verhältnis zwischen den Zisterzen Zlatä Koruna/Goldenkron und Vyssi Brod/Hohenfurt). Franz Machilek wertet die Quellen zu der frühen Geschichte des Klosters Zdár nad Säzavou/Saar in Mähren, insbesondere die Chronik Heinrichs von Saar aus (S. 184-208). Heinrich Koller berichtet über die ältesten österreichischen Zisterzen (S. 209- 221), wobei auch die Steiermark in seinem Text einbezogen wurde. Heinrich Grüger (S. 153-166) behandelt die wechselseitigen Beziehungen der schlesischen Zisterzienser zu den Klöstern ihres Ordens im süddeutschen und donauländischen Raum (im Rahmen der Visitationen bzw. der Reisen zum Generalkapitel nach Citeaux). Aufgrund der erhaltenen Chartae visitationis bearbeitete Ferenc L. Hervay in seinem Beitrag über die Visitationen der Zisterzienserklöster im mittelalterlichen Ungarn (S. 225-230). Martina Schattkowsky referiert über die „Ökonomische Politik“ des Klosters Altzella in der Mark Meissen in einer bereits bei der früheren Kolonisation besiedelten Gegend (S. 144-152). 360