Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 44. (1996)

STRIMITZER, Birgit: Der k. k. Staatsrat Friedrich Freiherr Binder von Krieglstein, Freund und Sekretarius des Staatskanzlers Kaunitz. Ein Beitrag zur Klientelpolitik der maria-theresianischen Epoche

zu unterziehen. Es seien lediglich die vielfältigen, aus dem Leitthema ableitba­ren kirchen- und religionshistorischen Aspekte der Mehrzahl der Beiträge, ge­reiht nach der zeitlichen Abfolge, hier aufgezeigt. Ernst Chr. Suttner erörtert das Verhältnis von Staat und Kirche im Bereich der Orthodoxie, ausgehend von der Grundlegung in der Spätantike und im By­zantinischen Reich bis hin zu den dem Atheismus verpflichteten kommunisti­schen Staaten des 20. Jahrhunderts („Staat aus orthodoxer Sicht“, S. 330 ff.). - Mit Mariendarstcllungen im Stephansdom - noch vorhandenen und an Hand der Quellen nachweisbaren - von der Zeit der Spätromanik bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts und ihren gottesdienstlichen Funktionen befaßt sich Annemarie Fenzl („Maria im Dom. Mariendarstellung und Marienverehrung im Wiener Stefansdom“, S. 40 ff.). Die Bekundung christlicher Herrschertugenden durch Angehörige des Herr­scherhauses der Jagiellonen (1386-1572) und ihre Gattinnen, vor allem auf­grund der Angaben in den königlichen Rechnungsbüchern im polnischen Hauptarchiv in Warschau, ist das Thema von Urszula Borkowska, Lublin („Das Frömmigkeitsleben der polnischen Jagiellonen. Grundriß und Überblick“, S. 191 ff). Leo Scheffczyk, München, analysiert die mariologischen Aussagen im Rahmen des Werkes des bedeutenden spätmittelalterlichen Theologen Gab­riel Biel (ca. 1414-1495) („Maria. Leitbild der Hoffnung in der Lehre Gabriel Biels“, S. 3 ff.). Mit der Geschichte der Wallfahrt zur Grabstätte des Markgrafen Leopold III., des Heiligen im Stift Klosterneuburg, voll einsetzend mit der Hei­ligsprechung im Jahr 1485, der neben religiösen auch politische Motivationen zugrunde lagen, beschäftigt sich Floridus Röhrig CanReg. („Die Wallfahrt nach Klosterneuburg“, S. 301 ff.). Ein von Erasmus von Rotterdam 1523 verfaßter liturgischer Text war nach den Forschungen von Pia Maria Plechl für den Got­tesdienst einer Bruderschaft in der Michaelskapelle der Pfarrkirche St. Peter in Pruntrut/Porrentruy, Kanton Jura, bestimmt („Die Loreto-Liturgie des Erasmus von Rotterdam“, S. 26 ff.). - Die Präsentation der Hauptthesen des fahrenden spanichen Mystikers des 16. Jahrhunderts ist eine Einführung in die spirituellen Fundamente der Religiosität Spaniens jeder Zeit (Giovanna Della Croce, Mai­land, „Die mystische Erfahrung in der Lehre des heiligen Johannes vom Kreuz“, S. 110 ff.). - Mit der Wiederbelebung des lokalen Wallfahrtswesens als wichti­gem Element für die Rückgewinnung der Bevölkerung zum Katholizismus im niederösterreichisch-mährischen Grenzraum befaßt sich Karl Hörmann („Wallfahrt im Dienst der Glaubenserneuerung“, S. 323 ff ). - Einen Einblick in charakteristische Frömmigkeitsformen des österreichischen Barock gewährt der Beitrag von Anna Coreth „Predigten über das göttliche Herz Jesu im 18. Jahr­hundert“ S. 133 ff). Es werden 13 im Druck vorliegende Predigten aus den Jahren 1735, 1736 und 1749 vorgestellt, die im Rahmen der Bruderschaft des göttlichen Herzens Jesu an der Wiener Ursulinenkirche gehalten wurden, und die Persönlichkeiten der Prediger - durchwegs Angehörige des Jesuitenordens - gewürdigt. Anknüpfend an die im Musikarchiv des Stiftes Göttweig erhaltenen Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 44/1996 - Rezensionen 323

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