Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 43. (1993) - Festschrift für Rudolf Neck zum 65. Geburtstag

BROUCEK, Peter: Über den Schriftennachlaß des Feldmarschalls Franz Conrad von Hötzendorf im Kriegsarchiv

Peter Broucek den Achtziger Jahren konnten seine Erben bewogen werden, jene Ab­schriften dem Kriegsarchiv zu überlassen22 23). Nun schien die Zeit reif, das Conrad-Material neu zu ordnen und zu ver­zeichnen. Diese Arbeit war erst wenige Monate geleistet, als sich Ur­enkel Feldmarschall Conrads im Jahre 1991 bei der österreichischen Vertretungsbehörde in Brasilien meldeten und ein Kaufangebot für das in ihrem Besitz befindliche Conrad-Schriftgut stellten. Diesmal kam eine Erwerbung zustande25). Es erwies sich, daß sich das erworbene Schriftgut keineswegs mit dem Material deckte, das seinerzeit bei Kurt Reininghaus eingesehen werden konnte. Es enthält nicht nur zahlreiche militärische Personal­dokumente, sondern hat einen Schwerpunkt im umfangreichen Schriftgut, das Conrads Wirken als Generalstabsoffizier in Bosnien- Herzegowina 1878/79 sowie in Dalmatien 1882 dokumentiert. Einen zweiten Schwerpunkt bilden Dokumente der Zusammenarbeit Conrads mit Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand, einen dritten Feld­marschall Conrads halbdienstliche Korrespondenz im Ersten Weltkrieg. Dieses Schriftgut wurde dem bisherigen Komplex „Nachlaß und Doku­mentation Franz Graf Conrad von Hötzendorf“ (Bestandsgruppe Nach­lässe des Staatsarchivs, Signatur B/1450) angeschlossen. Aufgrund des Presseechos, das die Erwerbung auslöste, meldete sich ein Nachkomme der Stiefkinder Conrads, der eine Zusammenarbeit der Familie zur Dokumentierung von Archivalien aus dem Familienbesitz andeutete24). Hoffentlich kommt sie zustande. 22) Kriegsarchiv, Kanzleiregistratur, ZI. 35283/71 und ZI. 36017/81. 23) Kriegsarchiv, Kanzleiregistratur, ZI. 600-KA/1991. 24) Kriegsarchiv, Kanzleiregistratur, ZI. 600/0-RA/1992. 164

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