Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 43. (1993) - Festschrift für Rudolf Neck zum 65. Geburtstag
MAYER, Alfred: Kurt Peball zum 65. Geburtstag
ALFRED MAYER KURT PEBALL ZUM 65. GEBURTSTAG Wenn der mit dieser Festschrift zu Ehrende Ende 1993 den dann schon fünf Jahre alten zentralen Neubau des Österreichischen Staatsarchivs ein letztes Mal vor seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst betreten wird, so darf er ohne Unbescheidenheit, frei nach Schiller, „mit vergnügten Sinnen“ dieses Haus betrachten. Denn Kurt Peballs Wirken ist engstens mit der Entstehung, dem Auf- und Ausbau dieses Gebäudes verbunden. Ihm verdankt die Institution Österreichisches Staatsarchiv viele Ideen bei der Planung, die er zunächst als Generaldirektor-Stellvertreter und seit 1987 als Generaldirektor in die Tat umsetzen konnte. Am 24. Juli 1928 im kärntnerischen Rleiberg geboren, führte Peball der Weg nach dem Schulabschluß zunächst an die Universität Graz, wo er die Fächer Geschichte, Germanistik und Philosphie belegte. Über Rat seines Lehrers Karl Eder ging er nach erfolgter Promotion im Jahr 1953 nach Wien, um hier den siebenundvierzigsten Ausbildungskurs des Instituts für österreichische Geschichtsforschung zu besuchen, den Peball 1956 mit der Staatsprüfung und einer Untersuchung über „Urkunden und Register Innocenz’ III. Arbeiten zur Katalogisierung und Edition“ abschloß. Er blieb zunächst an diesem Institut als wissenschaftliche Hilfskraft, um dann in den Jahren 1957-1959 als Stipendiat am Österreichischen Kulturinstitut in Rom zu Innocenz III. weiterzuforschen. Vor nunmehr vierundreißig Jahren, trat er 1959 in die Dienste des Österreichischen Staatsarchivs und wurde der Abteilung Kriegsarchiv zugeteilt. Hier fand Peball für viele Jahrzehnte sein wichtigstes Forschungsgebiet, die Militärgeschichte. Zahlreiche Publikationen geben davon Zeugnis. 1967 zum Staatsarchivar 1. Klasse ernannt, wurde der Jubilar 1974 zum Archivoberrat befördert. Seine Interessen gingen aber stets auch über den engeren Fachbereich hinaus und so ist es nicht verwunderlich, Peball gleichsam an der Wiege der 1984 gegründeten Staatsarchivsabteilung „Archiv der Republik“ zu finden, dessen Leitung er von Anbeginn bis 1988 innehatte. Auch das später auf die Abteilungen Allgemeines Verwaltungsarchiv und Archiv der Republik aufgeteilte Verkehrsarchiv sah ihn in den Jahren 1982- 1986 an seiner Spitze. Kurt Peball, jeder Innovation aufgeschlossen gegenüberstehend, förderte während seiner Zeit als Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs auch sehr den Ausbau des technischen Bereichs. Unter 7