Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 42. (1992)

BURKERT, Günther R.: Die Reise österreichischer Gesandter an den Hof Karls V. im Jahre 1519. Die bisherige Forschung und der Bericht Trojan von Auerspergs

Günther R. Bürkeit fangreichste auch die Vermutung der größten Genauigkeit zuließ. In Ergänzung dazu sind das von Joseph Zahn3) herausgegebene Familien­buch Siegmund von Herbersteins und die Herbersteiniana von Arnold Luschin v. Ebengreuth4) wohl ediert, von der Forschung jedoch nicht herangezogen worden. Von den anderen Teilnehmern dieser Reise fanden nur noch der Bericht Dr. Martin Siebenbürgers — ediert von Franz Bernhard Bucholtz5) — und die Teile der von Hans Hofmann von Grünpüchl6) verfaßten steirischen Erbhuldigung in die Forschung Eingang. Der Bericht Trojan von Auer­spergs wird nur bei Valvasor7) und auch da nur stark verkürzt wieder­gegeben, weshalb er keine Beachtung fand. Auch der bei Hieronymus Stände des Landes ob der Enns 1519-1525, in: Heimatgaue 11(1926) 23ff. legte die erste Auswertung der Edition nach wissenschaftlichen Kriterien vor; ders., Siegmund von Die­trichstein 6271T.; ähnlich auch Johann Rainer, Sigmund von Herberstein. Ein österreichi­scher Diplomat und Rußlandforscher, in: Festschrift 50 Jahre 2. Bundes-Realgymnasium in Graz (Graz 1956) 171 f. und Fritz Popelka, Sigmund von Herberstein. Ein Staatsmann und Weltreisender des sechzehnten Jahrhunderts, in: ders., Verklungene Steiermark. Ge­schichtliche Bilder (Graz-Wien 1948) 172ff. Bei Berthold Picard, Das Gesandtschaftswe­sen Ostmitteleuropas in der frühen Neuzeit. Beiträge zur Geschichte der Diplomatie in der ersten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts nach den Aufzeichnungen des Freiherrn Sig­mund von Jlerberstein (Wiener Archiv für Geschichte des Slawentums und Osteuropas 6 Graz/Wien/Köln 1967) scheint die von Eder propagierte Vorsicht nicht zum Tragen zu kommen. Für ihn sind Herbersteins Aufzeichnungen „vielfältig und zuverlässig“, wes­halb er auch zu vollkommen neuen Ergebnissen kommt (vor allem 56-59, 85-90 und 112). 3) Das Familienbuch Sigmunds von Herberstein. Nach dem Originale herausgegeben, in: AÖG 39(1868) bes. 319. 4) Herbersteiniana, in: Beiträge zur Kunde steiermärkischer Geschichtsquellen 24(1892) 83 f. 5) Geschichte der Regierung Ferdinands des Ersten. Aus gedruckten und ungedruckten Quellen 1 (Wien 1831) 487ff.; es ist dies der Bericht, der heute in der Österreichischen Nationalbibliothek als Cod. 8154, fol. 76v-79v aufbewahrt wird; Bucholtz verwendet die­sen Bericht selbst kommentarlos im gleichen Band auf den Seiten 170-176, genauso wie sein Abschreiber J. B. Jokell, Geschichte der Regierung Ferdinand des Ersten-, zunächst nach Bucholtz und anderen Quellen bearbeitet 1 (Wien 1842) 167-170; zu den Editionen der anderen Teile vgl. Vancsa, Quellen 18 und Anm. 1 und 2; Karl Oberleitner, Die Parteikämpfe in Nieder-Österreich insbesondere in Wien in den Jahren 1519 und 1520 (Wien 1864) 15 f. rückte den Bericht durch andere Quellen ins rechte Licht. 6) Des löblichen Furstenthumbs Steyer Erbhuldigung in dem Fünffczehnenhundert undzwainczigisten, Auch nachfolgend des ainundzwainczigisten Jars bescheen... (1523) fol. lf.; verwendet von Muchar, Geschichte 8, 285-292. 7) Johann Weichend Freyherr Valvasor, Des hochlöblichen Herzogthums Crain. To­pographisch-Historische Beschreibung. Die Ehre deß Herzogthums Crain; das ist wahre... Beschaffenheit dieses... kayserlichen Erblandes 3/10 (Laibach 1689) 320-323; übernom­men von Radies, Auersperg 97-104 und August Dimitz, Geschichte Krains von der älte­sten Zeit bis auf das Jahr 1815. Mit besonderer Rücksicht auf Culturenentwicklung 1 (Laibach 1874) 80-84. 34

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