Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 39. (1986)
AUER, Leopold: Historische Friedensforschung (Literaturbericht)
Rezensionen 509 angehörten. Ob die „Schlacht bei St. Gotthard am 22. Juli 1667“, in der sich Herzog Karl V. von Lothringen ausgezeichnet haben soll, auf den bekannten Sieg Montecuccolis am 1. August 1664 zu beziehen ist, bleibt leider unklar. Die Verwendung der Titel „Kaiserin“, „Kaiser“, „kaiserliche Majestäten“ für Maria Theresia und ihren Gemahl Franz Stephan in den Jahren 1740 bis 1745 (u. a. S. 280, 306 f) ist unpräzis. — Dem Themenkreis Sozialdisziplinierung zuzuordnen ist der Beitrag von James Van Horn Melton Arbeitsprobleme des aufgeklärten Absolutismus in Preußen und Österreich (S. 49-75); er ist gewidmet den Schwierigkeiten, brachliegende Arbeitskraft im ländlichen Raum für die frühen Manufakturbetriebe zu mobilisieren, und den aus dieser Situation resultierenden Zwangsmaßnahmen, die letztlich zur Ausbildung eines neuen Sozialgefüges führten. Aus der dem Englischen entnommenen Terminologie stammt wohl die - sonst unübliche - Bezeichnung „Häusler und Gärtner“ (etwa S. 54) für die Angehörigen der mit nur geringem Besitz ausgestatteten ländlichen Unterschicht. Der größte Teil dieses Bandes wird jedoch von den Literaturberichten eingenommen, vor allem deshalb, weil diese das Sammelreferat Schrifttum zur Geschichte des Landes Salzburg 1960-1980 von Friederike Zaisberger und Franz Heffeter einschließen (S. 77-126, 347-420). In neunzehn Sachgruppen werden die wichtigsten von insgesamt über 4000 einschlägigen Publikationen aus dem genannten Zeitraum präsentiert. In Anbetracht der für Salzburg charakteristischen, vielfältigen Verbindungen zu den benachbarten Ländern - im kirchlichen Bereich, aber auch besitzmäßig, wirtschaftlich und kulturell - ergab sich die Notwendigkeit, auch Veröffentlichungen aufzunehmen, die Probleme außerhalb der heutigen Landesgrenzen behandeln. Besonders hervorzuheben ist der Schwerpunkt auf dem kulturellen Sektor, wobei naturgemäß die Landeshauptstadt im Mittelpunkt steht (z. B. Grabungen, Museen, Ausstellungen, Musik, Festspiele). Weitere Teile der Literaturberichte bilden die zahlreichen Rezensionen (S. 127-236, 421—497), denen in einzelnen Fällen nach Umfang und Inhalt der Charakter von Koreferaten zukommt, und die Notizen (S. 237-264, 498-513) sowie Eingelaufene Bücher (S. 265—268, 514-517). Der Nachruf für Otto Brunner, Vorstand des Institutes von 1940 bis 1945 und Ordinarius an den Universitäten Wien und Hamburg (21. April 1898 bis 12. Juni 1982), von Erich Zöllner (S. 519-522) und ein Bericht über das Forschungsprojekt an der Universität Innsbruck Demokratische Bewegungen in Mitteleuropa 1770-1850 (S. 269 f) schließen die beiden Teilbände ab. — Im Vorspann (S. X-XVI) sind unter dem Titel Gesetzliche Bestimmungen über das Institut (II) (I. Teil in MIÖG 80 [1972] 1-3) die §§ 26 und 27 des Forschungsorganisationsgesetzes vom 1. Juli 1981 und die Verordnung über den Institutslehrgang vom 4. Juni 1982 (§ 1-9) abgedruckt. Band 91. Hermann Böhlaus Nachf., Wien - Köln — Graz 1983. XI, 564 S. In diesem Band kommt die thematische Spannweite, die dieser Zeitschrift zu eigen geworden ist, in besonders eindrucksvoller Weise zur Geltung. Von den sechs darin enthaltenen wissenschaftlichen Arbeiten sind vier der Spätantike und dem Frühmittelalter und zwei der Zeit der Aufklärung an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert gewidmet. Herwig Wolfram referiert, anknüpfend an Walter Goffard (Barbarians and