Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 29. (1976)

HEISS, Gernot: Die ungarischen, böhmischen und österreichischen Besitzungen der Königin Maria (1505–1568)

80 Gernot Heiß Jetzt erst verlangte die Königin die endgültige Abrechnung für die Zeit seiner Verwaltung in ihrem Namen — also bis 30. Juni 1548 — und die Erben mußten eine Restschuld von 796 ung. fl. 97 d. anerkennen, von denen Maria nur die Bezahlung von 400 ung. fl. verlangte210 211). Den Kremnitzer Scheidgaden hatte Maria dem Peter Schaider gelassen, der darauf — wohl als Erbe des Kammergrafen der Königin Beatrix gleichen Namens — Anspruch erhob 2U). Auch den Ertrag des Zimentgadens bekam nicht die Königin. Die Thurzó hatten ihn am 23. Juli 1505 von Andreas Schafar, einem Enkel des Johann Schaider212) gekauft, und König Wladislaw II. bestätigte diesen Ver­trag 213). Vor der Enteignung der Fugger-Thurzó-Gesellschaft erhielt Christoph Thurzó in Augsburg den Gewinn und ließ den Zimentgaden durch Hans Hueb verwalten214); er konnte ihn auch nach der Enteignung behalten, obwohl Maria am 6. August 1525 den Zimentgaden ihrem Kam­mergrafen Bernhard Beheim und dem Obersten Dreißiger Emmerich Sze­rencsés geschenkt hatte 215). 1528 schlug die Bergwerkskommission vor, den Gewinn, der auf jährlich 3130 fl. geschätzt wurde, wozu noch minde­stens 230 fl. kamen, die aus der Kammer dem Zimenter als Lohn und für Verpflegung bezahlt wurden, Christoph Thurzó wegzunehmen und zur Deckung des Verlustes aus der „Goldkunsthandlung“ zu verwen­den 216). Die Bergwerkskommission von 1535 nahm zwar diesen Vorschlag wieder auf217 *), die Fugger und Thurzó waren jedoch noch 1548 im Be­sitz des Zimentgadens 21S). 21°) Maria an Ulrich v. Eytzing, 1550 Juni 12 Turnhout, ed. Hatvani Magyar történelmi okmánytár 2 219 ff; Liste der Forderungen Marias an die Erben Himmelreichs, die Urban Scharberger dem Kremnitzer Richter Wolf­gang Guglinger vorlegte (mit Vermerk bezüglich des Vergleiches), 1550 Oktober 28 Kremnitz: Kopie im HHStA Ungarn 351 fol. 354 ff. 211) Siehe Anm. 206. 212) Wohl ebenfalls ein Erbe des Kammergrafen der Königin Beatrix; vgl. Paulinyi Edelmetallproduktion 185. 213) Am 24. August 1507: R a t k o s Entwertung 44. 214) Schenkungsurkunde Marias für Bernhard Beheim und Szerencsés, 1525 August 6 Ofen: Kopie im HKA Verm. ung. Gegenstände 11 fol. 12, zit. bei Ratkos Entwertung 44. Hueb war von 1505 bis 1521 Kremnitzer Unterkam­mergraf: Krizskó A körmöczi régi kamara 62. Christoph Thurzó war ein Sohn von Georg Thurzó und Anna Fugger (P ö 1 n i t z Anton Fugger 1 435 Anm. 46). 216) Schenkungsurkunde Marias, zit. in Anm. 214. 216) Auszug aus dem Bericht der Kommission von 1528: HKA Verm. ung. Gegenstände 5, 1255—-1547, fol. 136 und 140. 217) Instruktion Ferdinands für die Kommissionierung der Bergstädte, 1535 Mai 4 Wien, ed. Péch Alsó-Magyarország bányamivelésének története 1 409ff; Bericht der Kommission, 1535 August 22 Altsohl: HKA Verm. ung. Gegenstände 2 fol. 114/140 ff. 218) Ferdinands Bevollmächtigte bei der Übernahme der Güter Marias an diejenigen Marias, 1548 Juli 22 Kremnitz: zwei Kopien im HHStA Ungarn 344 fol. 210 ff; Marias Bevollmächtigte an jene Ferdinands, 1548 Juli 24 Kremnitz: Konzept und zwei Kopien ebenda fol. 220 ff; vgl. P r o b s z t Bergstädte 79.

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