Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 29. (1976)
HEISS, Gernot: Die ungarischen, böhmischen und österreichischen Besitzungen der Königin Maria (1505–1568)
66 Gernot Heiß Die Beamten in den Bergstädten dürften jetzt (vielleicht auch schon 1526/ 27) die Weisung bekommen haben, den Gegner durch scheinbare Nachgiebigkeit und durch kleine Konzessionen hinzuhalten 106). Auch die Fugger bezahlten die Pacht wieder an Zápolya107). Die Bergwerke und Bergstädte blieben auch diesmal weitgehend verschont, denn Zápolya war keinesfalls daran interessiert, den Bergbau zu stören108), solange er daraus Einnahmen erwarten konnte. Marias Leute behielten ihre Ämter 109 * * *), obwohl dieses Gebiet erst wieder seit 1532 von den habsburgischen Truppen kontrolliert wurde uo). Die Machtsphären der beiden Gegenkönige dürften sich in diesen Jahren stark überschnitten haben. Nur so ist auch zu verstehen, daß Maria bereits 1530/31 wieder eine Kommissionierung der Bergwerke und Bergwerksbetriebe verlangtem), was Ferdinand mit Hinweis auf die unruhigen Zeiten ablehnte, wohl um keinen Beamten, der die Untersuchung seiner Verwaltung fürchten mußte, zum Parteiwechsel zu treibenn2). Vielmehr wurden die höheren Beamten und die Städte nun besonders rücksichtsvoll behandelt113). io«) Denkschrift der Bergstädte über Maßnahmen zum Schutz der Städte und Bergwerke vor den Türken, 1540 Dezember 21 Kremnitz, ed. Eduard Richter Die Haltung der ungarischen Bergstädte nach der Doppelwahl von 1526 in MIÖG 32 (1911) 502 ff. 107) 1530 bis 1532: Aufstellung dessen, was die Fugger in den 15 Jahren als Pacht bezahlten, s. d. (1541): HKA Verm. ung. Gegenstände 5, 1255—1547, fol. 240; vgl. Pölnitz Anton Fugger 1 680 Anm. 108; vgl. Cornelius Scepper an Karl, 1532 Dezember 3 Innsbruck, ed. Hatvani Magyar történelmi okmánytár 1 125 ff. 108) vgl. zápolya an seinen Hauptmann Peter Kostka und dessen Bruder Nikolaus, 1529, zit. bei Neda Relkovic Königinnenbriefe im städtischen Archiv von Königsberg in Karpatenland 4 (Reichenberg 1931) 72: sollen von den Königsbergern nichts verlangen, was zum Bergbau gehört, nur Lebensmittel für die Truppen. 109) vgi. Einnahmen des Kremnitzer Unterkammergrafen, siehe Anm. 72. Marias Schaden aus der Eroberung der Bergstädte durch Zápolyas Anhänger wurde dennoch auf mindestens 30.000 fl. geschätzt „Bericht in der kunigin Maria etc. Sachen“, s. d.: unvollständige Denkschrift im HKA Verm. ung. Gegenstände 1 fol. 789 ff. 110) Günther P r o b s z t Der Beitrag der niederungarischen Bergstädte zur Türkenabwehr in Südost-Forschungen 13 (1954) 99. Anfang 1531 war jedoch ein Waffenstillstand geschlossen worden: Fessler — Klein Geschichte Ungarns 3 445 ff. ui) Instruktion Marias für Bernhard Beheim, Sebastian Pempflinger und (Leopold) Schreibersdörfer zu Verhandlungen mit Bernhard Cles und Hans Hoffmann, s. d. (1530 November Augsburg): Kopie im HHStA Ungarn 343 fol. 99 ff; Maria an Ferdinand, 1531 Mai 27 Gent, ed. Wolfram — Thomas Korrespondenz 3 138 ff. i'2) Antwort Ferdinands an Marias Räte, 1531 Juli 29 Budweis: Kopie im HHStA Ungarn 343 fol. 249 f. Als Maria Anfang 1530 den Kremnitzer Unterkammergrafen Johann Dobraviczky nach Linz rief, erkundigte sich jener vorerst, ob ihn jemand verklagt habe: Nikolaus Oláh an Johann Dobraviczky, 1530 Jänner 31 Linz, ed. Arnold Ipolyi Oláh Miklós II. Lajos és Mária királyné