Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 29. (1976)
HEISS, Gernot: Die ungarischen, böhmischen und österreichischen Besitzungen der Königin Maria (1505–1568)
Die ung., böhm. und österr. Besitzungen der Königin Maria (1505—1558) 55 es entweder, weil der Sohler Gespan, ebenso wie die Bergstädte, der Oberhoheit der Königin unterstand, und diese ihm eine solche Funktion übertrug 13 *), oder durch die gemeinsame Verwaltung unter den Thurzó u). An den Burggrafen bezahlten die Bürger der Städte Mautgebühren, während sie sonst als Bürger königlicher Städte von allen Zöllen und landesherrlichen Mauten befreit waren 15). Die Diener des Burggrafen nahmen auch die regelmäßige Abgabe der Städte, den „census regius“, ein16 17 *). Dieser soll zur Zeit der Königin Maria jährlich 1000 fl. betragen haben 1T). Zum Schloß Altsohl gehörten neben dem Ort gleichen Namens noch zehn Dörfer mit 309 „gestifteten“ Bauern, Mauten und anderen Besitzrechten ls). Von den 1452 Steuereinheiten der Grafschaft Sohl besaß Maria 1032 V2 19). Außerdem hatte die Königin mehrmals vom Erzbistum und Domkapitel von Gran den Kirchenzehent der Grafschaft Sohl gepachtet (1548 bezahlte sie dafür 612 fl.)20), der durch die Beamten des Grafen eingenommen wurde, die auch sonst bei der Einhebung des Kirchenzehents mit den Bezug auf die Rechtsentwicklung der westlichen Staaten (Berlin2 1909) 168 und 218 ff. 13) Dieser Ansicht scheint P r o b s z t Bergstädte 57 zu sein. 14) Peter Eatkos Povstanie banikov na Slovensku roku 1525—1526 mit deutscher Zusammenfassung Bergarbeiteraufstand in der Slowakei (1525—1526) (Bratislava 1963) 315. Auch Jansen Jakob Fugger 177 f behauptet, daß der Burggraf von Altsohl die Grafschaft über die Bergstädte hatte. Es war so die Aufgabe des Burghauptmanns Christoph v. Thurn, die aufständischen Bergarbeiter zu verfolgen: Maria an die Bergstädte, 1527 September 17 Wiener Neustadt, ed. Peter Ratkos Dokumenty k banickemu povstaniu na Slovensku (1525—1526) in Slovensky historicky Archiv 1 (Bratislava 1957) 244. 15) Eatkos Bergarbeiteraufstand 315. le) Vgl. Maria an die Bergstädte, 1527 September 17 Wiener Neustadt, ed. Rat kos Dokumenty 244: befiehlt, ihrem Altsohler Burghauptmann alle ihr gebührenden Abgaben zu geben. 17) Alfons Huber Studie über die finanziellen Verhältnisse Österreichs unter Ferdinand I. in MIÖG Erg. 4 (1893) 201. Kremnitz mußte jährlich 400 ung. fl. bezahlen; die anderen Bergstädte gemeinsam kaum ebensoviel. Darüber beklagen sich 1535 die Kremnitzer Bürger: Bericht der Kommission über die Bergstädte, 1535 August 22 Altsohl: Kopie im HKA Verm. ung. Gegenstände 2 fol. 114/190 f. is) Verzeichnis der Güter Marias, wie sie an die Bevollmächtigten Ferdinands übergeben werden sollen, s. d. (1548): HHStA Ungarn 345 fol. 293 ff. i®) Ignácz Acsády Régi magyar birtokviszonyok in Értekezések a történelmi tudományok köréből (16/3) (Budapest 1894) 45. 20) Verzeichnis der Besitzungen Marias und wie sie an Ferdinand abgetreten werden sollen, 1548 März 7 Augsburg: HHStA Ungarn 344 fol. 136 ff: Maria sei gegen Vergütung der Pacht bereit, den Zehent Ferdinand zu überlassen. Ferdinand befahl, ihn abzulösen: Ferdinand an Christoph von Kuenritz (Konritz), 1548 Juli 13 Wien: Kopien im HKA Verm. ung. Gegenstände 1 fol. 748 und (mit falschem Datum: 1548 Juni 13 Wien) Gedenkbuch 386 fol. 109. Bereits seit 1544 nahm Erasmus Haller diesen Zehent für Maria ein: Schuldurkunde des Erasmus Haller für Maria, 1548 Dezember 16: Or. im HKA Verm. ung. Gegenstände 1 fol. 794 ff.