Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 29. (1976)

SCHOBER, Richard: Die Tiroler Konservativen in der Ära Taaffe

DIE TIROLER KONSERVATIVEN IN DER ÄRA TAAFFE *) Von Richard Schober I. Die Regierungsbildung und ihre Auswirkungen auf Tirol (S. 258). — II. Die ersten Konfrontationen mit der Regierung, innerparteiliche Opposition (S. 265). — III. Die Wahlen von 1883. Der Kampf um die Einheit der Partei (S. 274). — IV. Die Opposition setzt sich gegenüber der Parteiführung durch (S. 277). — V. Die Parteiführung hält am System Taaffe fest. Die Rückwirkungen auf die Schulfrage (S. 280). — VI. Die Gründung des Katholisch-Politischen Volks­vereins für Deutschtirol (S. 286). — VII. Der Schulantrag Liechtenstein-Rapp und die Verschiebung des Zweiten österreichischen Katholikentages (S. 289). — VIII. Die Landtagswahlen von 1889. Das erste Auftreten von Antisemiten in Tirol (S. 295). — IX. Die Schulfrage im Landtag von 1889/90 (S. 301). — X. Kathrein im Kreuzfeuer der Opposition (S. 309). — XI. Der Zusammenbruch des Systems Taaffe und seine Auswirkungen auf Tirol (S. 311). I Um die Wende des achten zum neunten Dezennium des 19. Jahrhunderts brach für die Konservativen Tirols eine neue Zeit an. Vergeblich hatten sie seit dem Beginn der konstitutionellen Ära versucht, sich gegen die liberale, zentralistische Verfassung und die kulturkämpferischen Ambitio­nen des Liberalismus zu wehren, obwohl sie in Tirol über eine erdrücken­de Mehrheit verfügten. Die zentralistische Verfassung, die dem Mini­sterium, das von 1861 an durchwegs von Liberalen geleitet wurde, das Recht gab, die Landtage jederzeit aufzulösen, entzog ihnen trotz ihrer Mehrheit im Lande jeden politischen Einfluß auf Reichsebene. Zwanzig Jahre lang rannten die Konservativen daher ohnmächtig, ohne jede Aus­sicht auf Erfolg, gegen die Verfassung und die liberalen Reichsvolksschul­*) Die vorliegende Arbeit basiert im wesentlichen auf den Berichten der Statthalter an die Minister für Kultus und Unterricht sowie auf dem Nach­laß des Reichsrats- und Landtagsabgeordneten Dr. Theodor Kathrein, der vom Autor gesichtet und erschlossen wurde. Dabei unterstützte ihn in liebens­würdigster Weise die Enkelin des späteren Landeshauptmanns von Tirol, Ba­ronin Maria Louise Kathrein. Aus der äußerst spärlichen Literatur hervorzu­heben ist die philosophische Innsbrucker Dissertation des leider allzu früh ver­storbenen Historikers Armin Ott aus dem Jahre 1949 (Geschichte Tirols in den Jahren 1880 bis 1899 in ihren Grundzügen), der jedoch damals wegen kriegs­bedingter Verlagerung der Bestände des Tiroler Landesarchivs keinerlei Akten­material verwenden konnte und sich auf die Auswertung der Parteipresse beschränken mußte.

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