Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 28. (1975) - Festschrift für Walter Goldinger

WINTER, Otto Friedrich: Personalunterlagen des Zweiten Weltkrieges im Kriegsarchiv

Personalunterlagen des Zweiten Weltkrieges 61 hilfsschreibkräften. 1961/62 waren vier Bedienstete aus anderen Abteilungen des Österreichischen Staatsarchivs zur Aufarbeitung von Rückständen in zwei zweimonatigen Einsätzen zur Verfügung gestellt, es kam aber auch zur Kommandierung weiterer Arbeitskräfte, vor allem aus dem österreichischen Statistischen Zentralamt, die nach einer Vermehrung des Dienstpostenplanes um 10 Posten im Jahre 1964 definitiv versetz wurden, und auch zu Neuauf­nahmen ab 1962, sodaß Ende 1964 ein Personalstand von 64 erreicht werden konnte, der seither im wesentlichen unverändert erhalten blieb31). Eine nicht unwesentliche Entlastung konnte durch den fallweisen Einsatz von Arbeits­kommandos von Strafgefangenen für Umlagerungs- und einfache Ordnungs­arbeiten in den Jahren 1958 bis 1968 erreicht werden32). Intern ergab sich eine Umschichtung insoweit, als die bestehenden Abteilungen Personal zugunsten der Kanzlei und der neugebildeten Abteilung 2. Weltkrieg, deren Leitung der Autor dieses Berichts auch als Direktor des Kriegsarchivs beibehalten hat, abgeben mußten; auch das Reinigungspersonal mußte neu besetzt werden, da die vorhandenen fünf Reinigungskräfte infolge ihrer Heranziehung zu Ord- nungs- und Aushebearbeiten in die Verwendungsgruppe d überstellt wurden. Es war erst ab 1966 möglich, von den Improvisationen und Provisorien der vergangenen Jahre, von denen das gesamte Personal des Kriegsarchivs sehr zum Schaden der wissenschaftlichen Aufgaben betroffen war, abzugehen und eine einigermaßen stabile Situation auf dem Personalsektor herzustellen. Auf Grund statistischer Erhebungen wurden sechs Buchstabengruppen gebildet und je einem Referenten zugeteilt, womit eine Arbeitskapazität von etwa 3000 bis 4000 Geschäftszahlen für jeden verbunden war. Die Zahl der Hilfs­kräfte konnte mit dem Fortschreiten der Ordnungsarbeiten allmählich ge­senkt werden und beträgt derzeit fünf. Der Rest des Personalzuwachses ist vor allem in der Kanzlei, aber auch in der neu errichteten Xerox-Stelle und in der Restaurierwerkstätte beschäftigt33). Mit diesem - im Vergleich zu mit ähnlichen Aufgaben betrauten Dienststellen in Österreich oder der Bundes­republik Deutschland mehr als bescheidenen - Personaleinsatz das Auslan­gen zu finden, war nur deshalb möglich, weil durch eine Reihe von Maßnah­men, die durch Dienstanweisungen des Direktors festgelegt wurden, eine op­timale Produktivität erreicht werden konnte. Hier wären besonders Dienst­anweisung Nr. 2, Anordnungen für Aktenlauf und Aktenbearbeitung, vom 25. Jänner 1966, Nr. 3, über Gebühreneinhebung (ZI. 25.225/1966), Nr. 4 („Formulare im Dienstbetrieb des Kriegsarchivs“) vom 22. März 1966, Nr. 6 31) Jahresbericht 1959-1965: KA Reg. ZI. 38.085/66, 31 Daß die meisten der neu­gewonnenen Mitarbeiter erst für ihren neuen Wirkungsbereich eingeschult werden mußten, stellte eine zusätzliche Belastung dar. 32) KA Reg. Indexzahlen unter der Rubrik „Gefangenenhaus II des Landesgerichtes für Strafsachen Wien“. 33) Ebenda Jahresberichte des Kriegsarchivs 1966 bis 1974 Punkt I (Personal); Dienstanweisung Nr. 11 vom 6. Februar (Personelle Änderungen beim Referat 2. Welt­krieg) und Nr. 14 vom 26. November 1968, Nr. 26 vom 1. Jänner 1973.

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