Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 27. (1974)

BENNA, Anna Hedwig: Zu den Kronen Friedrichs III

44 Anna Hedwig Benna die Belehnung Karls des Kühnen mit dem Herzogtum Geldern 114 * *). Wahl und Krönung seines Sohnes Maximilian in Frankfurt und Aachen 1486 bo­ten Friedrich eine letzte Gelegenheit, sich im Kaiserornat zu zeigen, während der römische König Maximilian mit den aus Nürnberg entlehn­ten Herrschaftszeichen gekrönt wurde. Der Kaiser begab sich in seiner Majestät, d. h. in Ornat und Krone unter Vortragung von Schwert, Reichs­apfel und Szepter, in die Bartholomäuskirche, wo vor Beginn der Wahl­handlung eine Heiliggeistmesse gefeiert wurdells). Zur Krönung Maxi­milians in Aachen, die wie andere in den neueren Jahrhunderten „vivente patre“ stattfand, kamen Ornat und Insignien aus Nürnberg und wurden benütztue). Der Kaiser erschien, wie die Quellen berichten, „in seiner majestät cappen und kosperlichen kaiserlichen krönen“117). Nach der Krönungsmesse vertauschte er den Kaiserornat mit „ain schauben aus gul­den stukch mit kosperlichen umbschlag von edelgestein und perlein“ lls). Nach Beendigung des Krönungsmahles wurden die aus Nürnberg entlehn­ten Insignien den Nürnberger Gesandten unter Danksagung in der Herber­ge des Königs übergeben 118 *). Friedrichs Kaiserkrone, deren Anfertigungs­kosten zusammen mit der Ausstattung des Mantels nach Grünbeck 320.000 Goldgulden betragen haben sollen, deren Wert aber nach Schätzung engli­scher Perlenhändler die Millionengrenze erreichte 12°), begleitete ihren ll4) Joseph C h m e 1 (Hg.) Aktenstücke und Briefe zur Geschichte des Hau­ses Habsburg im Zeitalter Maximilians I. (Monumenta Habsburgica 1/1, 1854) LXX; Theodor Lindner Die Zusammenkunft Kaiser Friedrichs III. mit Karl dem Kühnen von Burgund im Jahr 1473 zu Trier (phil. Diss. Greifswald 1876) 67; Fichtenau Der junge Maximilian 26; vgl. Erinnerung an „Fürstentag“ und Universitätsgründung 1473 in Trier. Katalog der Ausstellung (Trier 1973) s. p. ns) Drei Frühdrucke zur Reichsgeschichte (Veröffentlichungen der Gesell­schaft für Typenkunde des XV. Jahrhunderts B/II). Mit einer Einleitung von Otto Schottenloher (Leipzig 1938) 1: Die Erwählung Maximilians zum Rö­mischen König zu Frankfurt a. M. am 16. Februar 1486 s. p.; vgl. Jakob Unrest österreichische Chronik (MGH SS rerum Germanicarum n. s. 11, hg. von Karl Großmann, Weimar 1957) 199: „... und der kayser trueg die kayserliche maiestat und kayserliche krön auff.“ u#) HHStA Mainzer Erzkanzlerarchiv Wahl- und Krönungsakten 1: Ac­tus coronationis Maximiliani anno 1486 fol. 9r; Frensdorff Reichsinsignien 80; Albert Huyskens Die Krönung König Maximilians I. in Aachen 1486 nach einem noch unbekannten Frühdruck in Zeitschrift des Aachener Geschichts­vereins 64/65 (1951/52) 86 f. — Zu den Berichten über Maximilians römische Königskrönung vgl. Schnelbögl in Mitt. Ver. Nürnberg 51 102; Walter Gol­din g e r Das Zeremoniell der deutschen Königskrönung seit dem späten Mit­telalter in Mitteilungen des Oberösterreichischen Landesarchivs 5 (1957) 107 Anm. 43a;Kugler Reichskrone 96. 117) Huyskens in Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins 64/65 92. ns) HHStA Hs. Bl. 658 fol. 102 v. ii®) Ebenda fol. 104 r; Huyskens in Zeitschrift des Aachener Geschichts­vereins 64/65 92. 120) Joseph Grünbeck Historia Friderici IV et Maximiliani in Der öster-

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