Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 27. (1974)

BENNA, Anna Hedwig: Zu den Kronen Friedrichs III

Zu den Kronen Friedrichs III. 25 nen ihr Gewicht und ihren Steinschmuck aus den Pfandbriefen. Ihr golde­ner Reifen war mit einem Smaragd, Saphiren, „Balaysen“ und Perlen be­setzt 12 *). Ob sie wohl mit der goldenen, mit Edelsteinen besetzten Laub­krone, mit der der Albrechtsmeister Elisabeth als Stifterin auf dem Bild der Schutzmantelmadonna des Albrechtsaltars neben Albrecht II. knieend darstellte 1S), identisch ist? Fast zur gleichen Zeit wie die Krone der Königinwitwe Elisabeth gelangte eine andere Krone aus Ungarn in die Hände Friedrichs III., um lange Jahre in seinem Gewahrsam zu bleiben. Es war dies das von den Zeit­genossen, auch von Thomas Ebendorfer, für die wahre heilige Krone Un­garns 14) gehaltene Herrschaftszeichen, das von der Kottanerin in einem zweiten waghalsigen Unternehmen mit Beihilfe eines Kroaten und eines Ungarn, eingenäht in ein Kissen, zur Krönung des Ladislaus Postumus aus Vissegrad entführt worden war15). So konnte die Krönung des 12 Wochen alten Königs am 15. Mai 1440 in Stuhlweißenburg durch Erz­bischof Dionysius von Gran im Beisein von Friedrichs III. jüngerem Bru­der Albrecht VI. und des Grafen Ulrich von Cilli, der die Krone über das Haupt des königlichen Babys hielt, stattfinden16). Zusammen mit dem gekrönten König gelangte die Krone in die Hände Friedrichs III. als des 12) Vgl. oben Anm. 8f; Lhotsky Geschichte der Sammlungen 2/1 51; Deér Heilige Krone 241. 13) vgl. Gotik in Österreich. Katalog der Ausstellung (Wien 1926) 27; Wilhelm S u i d a österreichische Malerei zur Zeit Erzherzogs Ernst des Eisernen und Kö­nig Albrechts II. (Wien 1926) 30 Anm. 2; Hans Tietze Ein datiertes Werk des Albrechtsmeisters in Belvedere 8 (1929) 3 f; Karl Garzarolli von Thurn- 1 a c k h Die steirischen Malerschulen bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts in Das Joanneum (Graz 1943) 212 f; Ludwig Baldass Malerei und Plastik um 1440 in Wien in Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte 5 (19) (1953) 10—13; Walther Buchowiecki Geschichte der Malerei in Wien in Geschichte der Stadt Wien hg. vom Verein für Geschichte der Stadt Wien, NR 7/2 (Wien 1955) 20; dsbe Der einstige Hochaltar der ehemaligen Karmeliterkirche auf dem Platz „Am Hof“ in Wien in Carmelus. Commentarii ab instituto Carmelitano editi 3 (1956. 248f; Franz Maschek Die Wiener Hofburgkapelle — der ehemalige Standort des Klosterneuburger Albrechtsaltars in Wiener Geschichtsblätter 10 (1955) 70, Abb. S. 67; Otto Demus Zur Nachfolge des Albrechtsmeisters in österreichi­sche Zeitschrift für Kunst- und Denkmalpflege (= ÖZKD) 14 (1960) 115 Abb. 101; Manfred Koller Der Albrechtsmeister und Conrad Laib in ÖZKD 26 (1973) 53 f. ,4) Vgl. Ebendorfer Chronica Austriae 411: „...ipsius quoque legitti- mam coronacionem in Alba regali vera quam vocant sancta corona“. — Zur Tradition der Stephanskrone als heiliger Krone Ungarns vgl. Deér Heilige Krone 187 f, 207 f, 210 f, 217 f, 222 f, 227 f, 231 f. 15) Mollay Denkwürdigkeiten 260f, 263f; Deér Heilige Krone 239; H a 11 e r in MÖStA 26 95. 16) Vgl. Ernst Birk Beiträge zur Geschichte der Königin Elisabeth von Ungarn und ihres Sohnes Ladislaus 1440—1458 in Quellen und Forschungen zur vaterländischen Geschichte, Literatur und Kunst (Wien 1849) 212 f; Eben­dorfer Chronica Austriae 411f;Hallerin MÖStA 26 96.

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