Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 27. (1974)

MATHIS, Franz: Neue Aspekte zur Planung des süddeutschen Feldzuges von 1704

NEUE ASPEKTE ZUR PLANUNG DES SÜDDEUTSCHEN FELDZUGES VON 1704 Von Franz Mathis I. Einleitung. — II. Plan einer Zusammenkunft Prinz Eugens mit Marl­borough (S. 142). — III. Unternehmen an der Mosel und Kongreß in Den Haag (S. 145). — IV. Offensive am Oberrhein (S. 148). — V. Belagerung Landaus (S. 150). — VI. Eugens Projekt zum Feldzug 1704 (S. 152). — VII. Marlboroughs Abstecher nach Den Haag (S. 155). — VIII. Marlboroughs Doppelspiel (S. 157). — IX. Die Mission des Grafen Lescheraine (S. 160). — X. Gedanke eines Zuges Marlboroughs an die Donau (S. 162). — XI. Entscheidung für die Donau in Den Haag (S. 165). I Es steht wohl außer Zweifel, daß dem Spanischen Erbfolgekrieg in der Geschichte Österreichs eine entscheidende Bedeutung zukommt. Nach ge­waltigen Erfolgen gegen die türkischen Feinde im Osten gelang den Habsburgern durch Gebietserweiterungen im Westen ein weiterer Schritt zur Großmacht. Allerdings begannen die ersten Kriegsjahre alles eher als verheißungsvoll. Konnten die Franzosen zumindest in Italien, am Rhein und in den Niederlanden noch in Schach gehalten werden, so nahm die Gefahr von Süddeutschland her, wo sich der ehrgeizige Kurfürst Max Emanuel von Bayern auf die Seite Ludwigs XIV. geschlagen hatte und nach Eroberung der beiden Reichsstädte Ulm und Memmingen die Erb­lande und sogar die Hauptstadt Wien bedrohte, immer bedenklichere Ausmaße an. Erst der Sieg von Höchstädt beseitigte diesen Unruheherd im Herzen des Römischen Reiches, der jede wirksame Kriegführung auf den anderen Kriegsschauplätzen gelähmt hatte. Die Vorgänge vor der Entscheidungsschlacht an der Donau sind schon des öfteren untersucht und erörtert worden. Doch erst ein umfassendes, über die bisher verwerteten Quellen beträchtlich hinausgehendes Quellenstu­dium gestattete es, die Planung dieses Feldzuges genauer zu durchleuch­ten und in einem Licht darzustellen, das der historischen Wahrheit näher kommt als alle bis heute darüber erschienenen Veröffentlichungen x). i) Auch die jüngste einschlägige Publikation von Elke Jarnut-Derbo- lav Die österreichische Gesandtschaft in London (1701—1711) (Bonn 1972) be-

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