Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 26. (1973)

CORETH, Anna: Richard Blaas zum 60. Geburtstag

Rezensionen 565 der Gesellschaftsform der DDR bedingt. Schon die „Tektonik“, die Gliede­rung der Archivbestände nach Gesellschaftsepochen, weist in diese Rich­tung. Darum sind auch die quellenkundlichen Informationen über die Be­stände des Deutschen Zentralarchivs, die sich an Geschichtswissenschaftler, Geschichtslehrer, aber auch an Propagandisten wenden, nach diesem Ge­sichtspunkt orientiert. Gleichwohl erfährt auch der Facharchivar manches Wissenswerte und Interessante, die historische Entwicklung dieses Insti­tuts, seine Arbeitsergebnisse, die technischen Einrichtungen und die Auf­bereitung des Archivgutes. Es soll auch nicht übersehen werden, daß der so früh dahingegangene Gerhart Enders das Deutsche Zentralarchiv zum Prototyp seiner bahnbrechenden Archivverwaltungslehre genommen hat. Walter Goldinger (Wien) Minoritenkonvent Wien. Archivinventar, Stand 1970. Neu zusammengestellt von P. Landulf H o n i c k e 1 O. F. M. Conv., Vervielf., Wien 1970. 141 S. Dankenswerterweise hat das Wiener Minoritenkloster in der Alser Straße in den letzten Jahren ein Zentralarchiv eingerichtet. Bescheiden an Umfang, umfaßt es nicht nur die Wiener Niederlassung, sondern auch die Konvente Asparn a. d. Zaya und Neunkirchen in Niederösterreich. Die Provenienzen, etwa „Klostergrundherrschaft“ gegenüber „Kirche und Pfarre“, sind sauber geschieden, keine Trennung ist im Verzeichnis der Handschriften zwischen literarischen (meist theologischen) Texten und aus einem Geschäftsgang erwachsenen Bänden erfolgt. Manchmal überschnei­den einander doch die Kriterien. Ein Klosterarchiv wird sicherlich darauf Wert legen, chronikalische Aufzeichnungen, Personenstandsverzeichnisse u. dgl. zu den Archivalien zu zählen und auch den schriftlichen Nieder­schlag der schaffenden (literarischen) Tätigkeit der Mitglieder des Kon­vents nicht missen wollen. Das vorliegende Inventar ist Torso geblieben, es erstreckt sich nur auf Urkunden und Handschriften, die Aktenbestände sind nicht erfaßt. Dies soll in einem Fortsetzungsheft geschehen, das auch das reichhaltige Mu­sikarchiv berücksichtigen wird. Walter Goldinger (Wien)

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