Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 26. (1973)

HALLER, Brigitte: Kaiser Friedrich III. und die Stephanskrone

Friedrich III. und die Stephanskrone 137 „Vizekönig von Bosnien“ 225 226), als „ehemaliger Wojwode von Bosnien“ 22e), „Magnat Nikolaus Uilak, der vor den Türken hatte flüchten müssen“ 227) und auch bloß — ohne weitere Motivierung seiner Taufpatenrolle — als „reicher Magnat Niklas Ujlak“ 228) begegnet. Vier Tage nach der Taufe seines Sohnes teilte Friedrich der Stadt Wien mit, daß er aus wichtigen Gründen der Aufforderung vieler unga­rischer Großen Folge leisten und zum Empfang der königlichen Krone demnächst nach Ungarn ziehen werde. Die Wiener wurden aufgefordert, dafür 300 Reiter und 500 Mann zu Fuß bereitzustellen 229), auf ihren Protest gab sich Friedrich aber dann mit einem geringeren Kontingent zufrieden 23°). Die Vorbereitungen für den Krönungszug wurden bald durch die Nachricht von einem ungarischen Vormarsch unterbrochen. Matthias hatte das allgemeine Aufgebot nicht abgewartet und einstweilen seine königliche Truppe unter Simon Nagy gegen die österreichischen Grenzen geschickt231). Am 7. April kam es bei Körmend zur Schlacht, die mit einem glänzenden Sieg der Partei Friedrichs endete. Wieder ist es die Anonyme Chronik, die besonders ausführlich dazu berichtet. Als An­führer der Kaiserlichen nennt sie Nikolaus Ujlaky, Ulrich Grafenecker, Andreas Baumkircher und einen sich besonders tapfer schlagenden und in der Schlacht gefallenen „Mettsch“ 232). Der Sieg der Sache Friedrichs erfüllt den Chronisten mit Befriedigung, und er verbreitert sich über die Tapferkeit der Kämpfer und die Zahl der Gefallenen und Verwunde­ten 233). Noch stärker vom Patriotismus durchdrungen ist Michael Beheims Gedicht über die Schlacht, das im besonderen die Heldentaten Graf Sieg­munds von Bösing feiert. Außer den in der Anonymen Chronik Genann­ten erwähnt er auch Berthold von Ellerbach als Teilnehmer am Kampf 234). Die so gewonnene günstige Position gedachte Friedrich eilends auszunützen. Am 15. April schrieb er von Wiener Neustadt aus an die Stadt Ödenburg: „wir lassen ew wissen, daz wir ... uns, als peldist wir mugen, in das benennt vnser königreich ze fugen vnd verrer der kunigclichen krönung, als sich gepurt, löblich nachzegeen mainen“, was 225) Burger Weisskunig 25. 226) Winkelbauer Maximilian I. und St. Georg 525. 227) wiesflecker Friedrich III. und der junge Maximilian 48. 228) Gerhartl Wiener Neustadt 122; Mayer Wiener Neustadt 1/2 99. 229) Chmel Regesta n. 3686; Lichnowsky 7 Reg. 185; Copey-Buch 172f n. LXXXVIII. 230) Copey-Buch 175 f n. LXXXIX. 231) Bericht des Thomasius von 1459 April 1: Monumenta Hungáriáé Histo­rica, Acta Extera 1 46 f n. 32. 232) Die Wahlurkunde nennt einen „Mykch, filius Nicolai Erdeg de Peleske“: siehe oben S. 126 und Anm. 157. 233) Rerum Austriacarum Historia, hg. von R a u c h 38 f. 234) Hg. von Karajan 48 fn. VII.

Next

/
Thumbnails
Contents