Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 26. (1973)

HALLER, Brigitte: Kaiser Friedrich III. und die Stephanskrone

Kaiser Friedrich III. und die Stephanskrone Von Brigitte Haller (Wien) I. Friedrich III. gelangt in den Besitz der Krone. — II. Vormund des Ladislaus (S. 103). — III. Ladislaus’ vergebliche Bemühungen um Auslieferung der Krone (S. 112). — IV. Das Erbe des Ladislaus. Wahl des Matthias (S. 116). — V. Friedrich III. als ungarischer König (S. 123). — VI. Ödenburger Ver­trag. Rückgabe der Krone an Ungarn (S. 144). I Dreiundzwanzig Jahre lang bewahrte Friedrich III. das ungarische Nationalheiligtum, die Stephanskrone, in seinen Schatzkammern zu Wie­ner Neustadt und Graz 1). Der Besitz des Insigne verstrickte ihn während dieser Jahre tief in die ungarischen Angelegenheiten. Zunächst galt es, den fortwährenden, von den verschiedensten Seiten — und gelegentlich mit militärischem Nachdruck — vorgebrachten Forderungen nach Auslie­ferung der Krone zu begegnen, bis sich Friedrich schließlich veranlaßt sah, für sich selbst die Ansprüche geltend zu machen, die die Krone re­präsentierte. Hätte ihm Königinwitwe Elisabeth die Stephanskrone nicht überantwortet, wäre seine Politik anderen Bahnen gefolgt. Daß es sich bei der Übergabe der ungarischen Krone um ein bedeutsames Ereignis ge­handelt habe, meinte schon der Künstler des Effigierum Caesarum opus2). Das 1580 in Augsburg entstandene Bildwerk über die Kaiser, 1) Die Vfn. dankt Frau Dr. Christiane Thomas und Frau Dr. Silvia Petrin für freundlich gewährte Hilfe. Frau Maria Deéd gebührt ihr ganz besonderer Dank für zahlreiche Übersetzungen aus dem Ungarischen, ohne die wichtige Literatur unberücksichtigt hätte bleiben müssen. Frau Dr. Trude Jackson und Frau Univ.-Prof. Erika Kanduth unterstützten die Vfn. bei den italienischen Texten. Eine Übersetzung aus dem Spanischen ist Herrn Dr. Peter Schifko zu danken. — Es kann im folgenden weder auf die kunstgeschichtlichen noch die staatsrechtlichen Probleme eingegangen werden, die die Krone der Forschung aufgibt. Vgl. dazu Josef De ér Die heilige Krone Ungarns (österreichische Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Kl., Denkschriften 91, Wien 1966) mit der gesamten älteren Literatur. 2) österreichische Nationalbibliothek (= ÖNB) CVF 15.167. Es sei gestattet, die späte Darstellung, zu der keine zeitgenössische Parallele bekannt ist, an die Spitze dieser Erörterungen zu stellen, da sie seinerzeit den Anstoß zu der nähe­ren Beschäftigung mit Friedrichs Beziehungen zu Ungarn gab. Frau Dr. Hanna Dornik-Eger sei hier nochmals für die erste Anregung gedankt. Vgl. Katalog der Ausstellung Friedrich III. Kaiserresidenz Wiener Neustadt (1966) 362 f n. 153. Siehe Abb.

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