Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 25. (1972) - Festschrift für Hanns Leo Mikoletzky

HOLLAENDER, Albert E. J.: Offiziere und Prälaten. Zur Fuldaer Bischofskonferenz, August 1945

186 Albert E. J. Hollaender Die im Sinne der strikten Terminologie Heinrich Otto Meisners „behändigten“ Ausfertigungen * 2) des Berichtes, von denen es, gemäß dem vom Erstatter eigenhändig auf dem Schlußblatt angefügten „Verteiler“ (siehe Tafel) sechs gegeben haben muß, sind zur Zeit, da diese Zeilen in Druck gehen, infolge der für die staatlichen Archive Großbritanniens geltenden, gesetzlich verfügten Dreißig-Jahr-Grenze noch nicht zugänglich. Es ist daher im Augenblick ebenso wenig möglich zu determinieren, ob und in welcher Form und in welchem Zusammenhang sich die „behändig­ten“ Ausfertigungen archivalisch erhalten haben, d. h. ob etwa mit Expeditions-, Empfangs- und Präsentationsvermerken, Annotationen, Glos­sen und Paraphen versehen, wie die vollständige Präzedenz, d. h. die Ab­folge der Ereignisse, zu rekonstruieren, die zur Abfassung des Berichtes führten. Die eigenhändige Authentifikation der Kopie durch den Bericht­erstatter bestätigt nur die Richtigkeit, bzw. Vollständigkeit des von ihm abgefertigten Finaltexts. Sie gibt keinen Anhaltspunkt für Eingang, Zirkulation durch die empfangende(n) Dienststelle(n), Effekt und dar­aufhin verfügte oder erfolgte Aktion. Insofern ist die Kopie also kein „echtes“ Aktenstück im strengsten Sinn. Und hier muß hinzugefügt wer­den, daß dem Verfasser dieses Beitrags auf der Suche nach biographischen Einzelheiten über den Berichterstatter noch eine zweite, und zwar hekto- graphierte und unauthentifizierte Kopie des Geheimberichts bekannt ge­worden ist. Sie befindet sich — etwas isoliert — im Nachlaß des Kardinal-Erzbischofs von Westminster Dr. Bernard W. Griffin (1899— 1956) 3). Sie füllt neun Seiten im Kanzleiformat. Die Existenz einer hektographierten, d. h. mechanisch vervielfältigten, Aktenkopie berech­tigt zu mehr denn einer bloßen Vermutung, nämlich zur Überzeugung, daß es eine bestimmte, wenngleich möglicherweise beschränkte Anzahl solcher Kopien gab oder gibt, die — ungeachtet des hohen Geheimhal­tungsgrades — von einer offiziellen (wenn auch vielleicht nicht zentralen) Stelle oder Persönlichkeit an andere Personen von Rang, Ansehen und Bell Bishop of Chichester (London 1967). Canon Jasper kannte das zur Diskussion stehende Dokument, hat aber von seiner Veröffentlichung abge­sehen, obwohl er, 291 f, einen kurzen Auszug aus einem vertraulichen Bericht über die vom 27. August bis 1. September zu Treysa abgehaltene, von 88 Dele­gierten (einschließlich dreier aus der russischen Besatzungszone) besuchte evan­gelische Kirchenkonferenz unter dem Vorsitz des evangelischen Bischofs von Württemberg, Dr. Wurm, bringt. Der Bericht hat denselben Verfasser wie der unsere — siehe unten! Über Beils Beziehungen zum deutschen Widerstand vgl. Friedrich Zipfel Kirchenkampf in Deutschland 1939—1945 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin beim Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin 11, Berlin 1965) 239 f und Jasper Bell 269—283. 2) Heinrich Otto M e i s n e r Archivalienkunde (Göttingen 1969) 270. 8) Archiv der Erzdiözese Westminster. Ich verdanke die Kenntnis dieser Kopie der Freundlichkeit von Miss Elizabeth R. Poyser, M. A., M. Litt., Archi­varin der Erzdiözese Westminster, Archbishop’s House, London, S. W. 1.

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