Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 24. (1971)

ŽONTAR, Josef: Michael Černović, Geheimagent Ferdinands I. und Maximilians II., und seine Berichterstattung

222 Josef kontár mit Empfehlung des Kaisers von Rektor und Rat der Republik Ragusa ein amtliches Zeugnis, daß er von den mittelalterlichen Dynasten Crno- jevici abstamme 339). Er war überzeugt davon, daß diese Volksbewe­gungen auch für den Kaiser von Bedeutung sein würden. Daher machte er Maximilian Vorschläge für einen Befreiungskampf dieser Balkangebiete vom türkischen Joche. Den Aufständischen müsse man vor allem Waffen und Offiziere besorgen, damit sie kräftigen Widerstand leisten könnten. Doch konnte Cernovic die dazu notwendigen Mittel nicht aufbringen. Auch war die Zeit noch nicht reif dazu. So verbrachte er sein Alter mit sei­ner Gattin Jovanka und dem Sohne, den er nach dem Kaiser benannt hatte, in Wien und starb in demselben Jahre (1576) wie Maximilian II. Mit dem Tode dieses väterlichen Gönners versiegten die bisherigen Einnah­mequellen. Daher ersuchte Jovanka Cernovic die Kaiserin-Witwe Maria, ein Gesuch ihres Sohnes Maximilian mit Empfehlung an den Papst Gre­gor XIII. zu übermitteln, damit ihm eine Unterstützung gewährt werde und er nach dem Beispiele seines Vaters zum Nutzen der Christenheit tätig sein könne 34°). So geriet der Name des besten geheimen Kund­schafters der Habsburger im 16. Jahrhundert in Vergessenheit. * 21 33«) 1569 Juli 15: Acta S. Mariae Maioris 9/434, Historisches Archiv Ragu­sa; V i n a v e r a. a. O. 219. 340) Karlo H o r v a t Monumenta historica nova historiam Bosnae et provinciarum vicinarum illustrantia (Glasnik zemaljskog muzeja u Sarajevu 21, 1909) 4 f.

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