Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 23. (1970)
COONS, Ronald E.: Das Dampfschiff als diplomatisches Mittel: Österreich und die englisch-ostindische Post 1842–1848
Das Dampfschiff als diplomatisches Mittel 179 auch erfolglosen Versuch dazu auszunützen, engere Verbindungen mit London zu errichten. Einerseits versuchte Metternich, die Engländer mit der Post zu umwerben, während er gleichzeitig gegen die englischen Interessen durch Unterstützung der konservativen Sache der katholischen Kantone im Schweizer Sonderbundkrieg arbeitete. Andererseits suchte er die Ostindische Post als Mittel zu verwenden, die französischen wirtschaftlichen und politischen Pläne in der Levante und Italien zu vereiteln, während er gleichzeitig Guizots Vorschläge für eine formlose österreichisch-französische konservative Entente zurückhaltend aber wohlwollend annahm 113). Die Folgerung ist unausbleiblich jene, daß Metternich keinen Weg unbeschritten ließ, der möglicherweise zu der diplomatischen Sicherheit führen konnte, die die Monarchie, der er diente, benötigte. 113) Zur Geschichte der französisch-österreichischen Beziehungen vgl. Pietro Silva La politica francese in Italia nell’epoca delle riforme, 1846—1848, e l’accordo Metternich-Guizot in Revue des études italiennes 1 (1936) 276—-295 und Solon Beinfeld Guizot, Metternich and the Conservative Entente, 1846—1848 (unveröffentlichte Dissertation, Harvard Universität 1961). 12*