Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 19. (1966)

SPRUNCK, Alphonse: Francisco Bernardo de Quiros, ein spanischer Diplomat im Dienste des Hauses Österreich während des spanischen Erbfolgekrieges

Francisco Bernardo de Quiros, ein spanischer Diplomat 91 son las Indias para tener medios y los estados de Flandes y el de Milan para la reciproca comunicacion y assistencia entre las dos linias como para hazerse temer y respetar en el Imperio, en el Norte y en Italia y crea Vuestra Excelenza esta verdad de mis experiencias al servicio de nuestros amos y que por mantenerla en buen subceso pondré todas mis aplicaciones. Siebentes Kapitel. Der Krieg in Flandern. Weitere Schwierigkeiten von Quiros mit den Holländern. Neuer Plan eines Angriffs auf die spanischen Kolonien in Südamerika. Die Lage in Katalonien und im Mittelmeer. Belagerung der Festung und Zitadelle von Lille. Das Lebensende von Quiros. Max Emmanuel und sein Minister Graf Bergeyck hatten am 12. Mai 1708 in Mons ein Manifest unterzeichnet, worin sie dem Magistrat und der Bevölkerung Dank sagten für die Anhänglichkeit, die sie auch nach der Besetzung ihrer Stadt durch die Verbündeten dem Herzog von Anjou bewiesen hatten. Sie versprachen ihnen, nach ihrer Befreiung den Magistrat noch zwei weitere Jahre im Amt zu belassen und ihre alten Rechte noch zu erweitern. Am 5. und 7. Juli konnte der Herzog von Vendöme diese Stadt und Brügge besetzen; Quiros sandte dem Erz­herzog am 12. Juli einen ausführlichen, teilweise chiffrierten Bericht über diese Ereignisse. Hierin erklärte er auch, in Folge des Manifestes des bayrischen Kurfürsten hätten viele Einwohner der beiden Städte, be­sonders von Gent, den Einzug der Franzosen gewünscht, da sie mit der jetzigen Regierung von Flandern unzufrieden waren. Aber dieses Ein­verständnis mit dem Feinde wäre von geringer Bedeutung gewesen, wenn die Garnison von Gent zur rechten Zeit verstärkt worden wäre. Prinz Eugen und Marlborough bereiteten einen Gegenangriff an der Schelde bei Audenarde vor. Die Verbündeten verfügten über stärkere und bessere Streitkräfte als der Feind; 30 000 Mann des Prinzen sollten am 14. in Brüssel ankommen. Quiros erwartete für die nächste Zeit einen Umschwung der militärischen Lage in den katholischen Niederlanden. Mit den Gerüchten, die meisten Einwohner dieser Provinz seien Anhänger des Herzogs von Anjou, erklärte er sich nicht einverstanden1). Wenn dieser tatsächlich mit einigen Sympathien rechnen konnte, erklärten sie sich nur dadurch, daß Erzherzog Karl keine Möglichkeit hatte, vor der Regelung der Barrierefrage seine Souveränität über die südlichen Nieder­lande anerkennen zu lassen und seine Befehle dort durchzusetzen. Auch behaupteten die Franzosen und ihre Anhänger, die schlechte Anordnung der Regierung, die die Holländer diesen Provinzen gegeben hatten, könnte nach Friedensschluß weiter bestehen; diese würde nur zu beständiger Unordnung führen und ihren Handel ganz ruinieren 2). Die Flamänder behaupteten ihrerseits, alles Unheil für ihr Land ent­

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