Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 19. (1966)

WEINZIERL-FISCHER, Erika: Die Bedeutung des Zeitungsarchivs Borgs-Maciejewski für die zeitgeschichtliche Forschung

600 Litera turberichte nicht gut wegkommen. — F. Schnelbögl berichtet in „Heroldberger Ur­kunden mit geschichtserzählendem Inhalt“ über die Neuordnung zweier Familienarchive des Patriziergeschlechts der Geuder und von Schrift­stücken des 15. Jahrhunderts, in denen die Geuder’sehe Familiengeschichte in regelrechter Urkundenform festgehalten ist. — Die „Seelenbeschrei­bungen im Hochstift Eichstätt 1741 und 1742“, auf die O. Puchner mit ausführlicher statistischer Auswertung hinweist, besitzen nach umfang­reichen, auch aus österreichischen Archiven eingeholten Informationen keine zeitgenössische Parallele. Die diesbezüglichen, übrigens nur sporadisch befolgten Anordnungen in Österreich stammen erst aus den Jahren 1754 bzw. 1770 (vgl. Monatsblatt Adler, 1926, S. 115). -— „Das Schicksal der Akten des Konsistoriums Bayreuth“ (Anf. 16. Jh. — 1795) von H. Burger zeigt wieder einmal, wieviel wertvolles historisches Quellenmaterial für immer verloren gegangen ist als Folge ungenügen­der Vorsorge für Amtsregistraturen wie auch ihrer geringen Einschätzung, sobald sie für den laufenden Geschäftsgang nicht mehr viel in Anspruch zu nehmen waren. — G. Hirschmann bietet in „Bayerische Bürgermeister­ketten und -medaillen“ eine gründliche Schilderung der Entwicklung dieser Amtssymbole aus dem im späten 16. Jahrhundert an den habs­burgischen und wittelsbachischen Höfen aufgekommenen, an einer um­zuhängenden Kette befestigten Ehren- und Gnadenpfennigen, die ihrer­seits von den Porträtmedaillen der Renaissance herzuleiten sind. Der­selben Wurzel entstammen die Zivilehrenmedaillen als Vorläufer heute üblicher Auszeichnungen und die Rektorsketten, deren älteste (1792 bzw. 1805) aus Wien bekannt sind. Für Bürgermeister und Vizebürgermeister der Stadt Wien wurden 1883 anläßlich der Eröffnung des neuen Rat­hauses an der Ringstraße Amtsketten geschaffen, die jedoch nur bis 1918 und 1934—1945 in Gebrauch standen. — F. Zink bespricht in „August Essenwein in Trient“ eine 1954 nach Nürnberg gelangte Bleistiftzeichnung des Architekten und späteren Direktors des Germanischen National­museums aus 1858, eine Vedute der Stadt Trient. Drei authentische Ab­bildungen nach Vorlagen aus den Jahren 1842—1860 erhärten Zinks Feststellungen. — A. Kehl gibt in „Die Archivalien der Freiherren Zobel von Giebelstadt“ Hinweise über die beiden Familienarchive des ursprüng­lich hochstiftlich Würzburgischen Ministerialengeschlechts der Zobel, die sich, 1817/18 repertorisiert, heute im Generallandesarchiv in Karlsruhe befinden. — In „Hitler und das neue Regiment List“ erfahren wir von M. Domarus einiges über Adolf Hitler als Meldegänger im bayerischen Regiment List im Ersten Weltkrieg und über die neuerliche Vergebung des Namens an ein 1939 aufgestelltes Regiment, das 1944 an der Ost­front aufgerieben wurde. — Der Titel „Das Staatsarchiv Nürnberg — wie es wurde, wie es ist“ von C. Adam sagt, worum es hier geht. Für die 1806 zusammengelegten Archive der Reichsstadt Nürnberg, des Fürsten­tums Ansbach und des Hochstifts Eichstätt ist 1877/80 ein Neubau entstanden, der, im Zweiten Weltkrieg schwerstens angeschlagen, heute dank der unüberbietbaren Energie F. Solleders wieder als mit modern­sten Hilfsmitteln eingerichtetes Archiv dasteht. — Eine 20 Seiten um­

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