Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 17/18. (1964/65)

NECK, Rudolf: Sammelreferat. Westfälischer Friede

LITERATURBERICHTE Sammelreferate Westfälischer Friede. Von Rudolf Neck (Wien). Acta Pacis Westfalicae. Serie III, Abt. D, Varia. Bd. 1, Stadtmünsterische Akten und Vermischtes. Bearbeitet von Helmut Lahrkamp. 1964. XXIII und 402 Seiten. — Dickmann Fritz, Der Westfälische Frieden. 2. Aufl. 1965. XVIII und 623 Seiten mit 17 Tafeln und einer Farbtafel. — Forschun­gen und Studien zur Geschichte des Westfälischen Friedens. Vorträge bei dem Colloquium französischer und deutscher Historiker vom 28. April — 30. April 1963 in Münster. (Schriftenreihe der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte 1) 1965, VIII und 126 Seiten. — Alle Verlag Aschendorff, Münster. Die vorliegende, von Helmut Lahrkamp bearbeitete und als zweiter Band der Acta Pacis Westfalicae veröffentlichte Edition eröffnet zugleich auch die Abteilung D, Varia der Serie III., und unterscheidet sich in vieler Hin­sicht von den anderen Bänden (vgl. diese Zeitschrift 16. Bd./1963, S. 560 ff). Er enthält eine Auswahl von 264 besonders charakteristischen Akten der Stadt Münster aus den Jahren 1641 bis 1653. Die Konnexe der Kommunalpolitik mit der hohen Diplomatie werden hier anschaulich und sichtbar. Neben Rats- und Gerichtsprotokollen finden wir die Korrespon­denzen der Stadt mit dem Kaiser und den Delegierten bei der Konferenz, Denkschriften und Beschwerden der Stadtväter, weniger Material über die diplomatischen Vorgänge, aber sehr viel über das tägliche Leben auf dem Kongreß. Wirtschaftliche und finanzielle Fragen wie die Bemühungen Münsters um eine Entschädigung durch den Kaiser für die Ausgaben wäh­rend des Kongresses stehen dabei im Vordergrund. Gerade dadurch wird jedoch dieser Band eine Fundgrube für den Kulturhistoriker und darf auf ein breiteres, allgemeines Interesse rechnen, als es sonst bei diplomatischen Akteneditionen — noch dazu aus dieser Zeit —■ der Fall sein dürfte. Die technische Leistung, der Druck der Texte und des differenzierten Kommentars ist wieder über alles Lob erhaben. Zu S. 205, Anm. 1 wäre zu bemerken, daß das Material über die Tätigkeit der münsterischen Agenten in Wien, Stupanus und Sternberger, erst in zweiter Linie im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu suchen ist. Erfahrungsgemäß liegt in solchen Fäl­len — wenn überhaupt noch vorhanden — das originale Schriftgut im Archiv des Entsenders. Im Anhang werden zunächst Eintragungen aus den münsterischen Kir­chenbüchern wiedergegeben, in denen Kongreßteilnehmer als Taufpaten

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