Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 17/18. (1964/65)

PILLICH, Walter: Kunstregesten aus den Hofparteienprotokollen des Obersthofmeisteramtes von 1637–1780

Österreich 653 551 1756 Juli 6, Wien. Dekret an das Hofkontrolloramt, daß alle alten und abgenützten Möbel unter sämtliche Hoftapezierer verteilt werden dürfen. f. 459 r v. 552 1756 Juli 20, Wien. Joseph Dischendorfer, bürgerl. Goldschmied in Wien erhält für die 4. Liefe­rung von Hoftafelsilber 3.173 Gulden und 33V4 Kreuzer angewiesen. f. 471 v, 472 r. 553 1756 September 11, Wien. Georg Spennkuch, Hofobertapezierer, führt Beschwerde über zu niedrige Löhne für Tapezierer-Gesellen und Träger zu Laxenburg und Schönbrunn, die täglich 30 bzw. 24 Kreuzer wie in Wien erhalten. Sp. mußte daher, um die laufenden Arbeiten weiterführen zu können, aus eigener Tasche täglich jeden 6 Kreuzer bezahlen. Er schlägt daher eine Lohnerhöhung von tägl. 6 Kreuzer vor. Res.: ... placet. f. 517 r — 518 v 554 1756 September 15, Wien. Dekret an das Hofkontrolloramt über die vom Hofobertapezierer Spenkuch für Tapezierergesellen und Träger vorgeschlagene Lohnerhöhung, wodurch sie jetzt täglich 36 bzw. 30 Kreuzer für ihre Arbeiten in Laxenburg und Schönbrunn bewilligt erhalten. f. 524 v. 555 1756 Oktober 10, Wien. Franz Tamm, Hoftänzer, erhielt jährlich 360 Gulden Hofbesoldung, die ihm 1741 auf 180 Gulden herabgesetzt wurde und sich nach Abzug auf 171 Gul­den beläuft. Er sei über 60 Jahre alt und habe sich bei einer Oper einen Fußnagel „eingesprungen“ dessen Heilung ihm 200 Gulden kostete. Im Vorjahr habe er eine schwere Krankheit erlitten, sodaß er Schulden machen mußte. Tamm bittet daher um die frühere Besoldung von jährlich 360 Gulden. Der Cavagliere di Musica verweist auf die geleisteten 32 jährigen Dienste des Franz Tamm und dann dessen Vaters Dienste als Hofmaler von 1695 bis 1728, deshalb wird, wenn die vorige Jahresbesoldung von 360 Gulden nicht bewilligt werden könne, wenigstens durch 3 Jahre eine jährliche Zu­lage von 100 Gulden vorgeschlagen. Der Obersthofmeister meint, daß 171 Gulden jährlich für einen alten Mann, der sich mit seiner Kunst nichts extra mehr verdienen könne, sehr gering, deshalb wären einmalig 150 Gulden als Aushilfe für T. vorzuschlagen. Res.: Abzuweisen. f. 562 r — 563 v. 556 1756 November 3, Wien. Vorschlag des le Noble, Schloßhauptmann im Belvedere und Hofmobilien­inspektor, zur Anstellung zweier Tapezierergesellen gegen ständigen Tag­lohn für Tapezierer-Neuanschaffungen und Reparaturen. Res.: placet doch ehender Spenkuch davon zu informiren, dan gewiß ein gutter und würt- schaftl. Arbeiter ist. Was aber diese Taglöhner betrift, es sehr schlecht gehalten, auch zu gut ist, allen Leuthen machet, was Sie wollen. f. 592 r — 596 r. 557 1756 November 29, Wien. Dekret an das Hofkontrolloramt über die Einberufung einer Hof Wirtschafts- Kommission unter Zuziehung des Obertapezierers (Johann Georg) Spenkuch über die neue Hoftapezierer-Ordnung. f. 633 r v.

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