Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 17/18. (1964/65)

RATH, Gebhard: 20 Jahre Österreichisches Staatsarchiv 1945–1965

562 Archivberichte 20 Jahre Österreichisches Staatsarchiv 1945—1965. Von Gebhard Rath (Wien). Das Österreichische Staatsarchiv ist wenige Monate nach der Befreiung Österreichs 1945 gegründet worden1)- Seine Geschichte deckt sich daher zeitlich mit jener der Zweiten Republik. Im Jahr des Staatsvertrages von 1955 konnte es daher auf das erste Dezennium seines Bestandes zurück­blicken, in das große österreichische Jubiläumsjahr 1965 fällt die Vollen­dung des zweiten Jahrzehnts seiner Tätigkeit. Die Arbeit der schweren Nachkriegs- und Aufbauzeit unter der Generaldirektion Leo Santifallers, des damaligen Vorstandes des Instituts für Österreichische Geschichts­forschung an der Universität Wien, wurde 1955 von Wilhelm Kraus in einem ausführlichen Artikel gewürdigt'2). Die folgenden Jahre haben in der Struktur der technischen und wissenschaftlichen Organisation des Österreichischen Staatsarchives sowie in der Art seiner Zusammenarbeit mit den anderen österreichischen Archiven keine wesentliche Änderung bewirkt. Trotzdem soll auch über sie eine knappe Übersicht in der Form eines Auszuges aus den Tätigkeitsberichten der Generaldirektion und der Leiter aller Abteilungen des Österreichischen Staatsarchivs gegeben wer­den. Sie möchte als Würdigung der von jedem einzelnen geleisteten Arbeit, als kurze Besinnung auf dem gemeinsamen Weg in das dritte Jahrzehnt des Österreichischen Staatsarchivs verstanden werden. Generaldirektion Leiter bzw. Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs: w. Hofrat Dr. Ing. Oskar Regele vom 14. I. 1955 — 31. XII. 1955 Generaldirektor Dr. Gebhard Rath seit 1. I. 1956 Personal- und Verwaltungsdirektor: Hofrat Dr. Meinrad Rohracher vom Jänner 1947 — 31. XII. 1959 Rechtskundiger Verwaltungsdienst: Oberadministrationsrat Dr. Maria Meyer seit 1. VIII. 1946 Der Aufgabenbereich der Generaldirektion erstreckt sich auf die Füh­rung der Personal- und Verwaltungsagenden des Österreichischen Staats­archivs, die Koordinierung der Arbeit der einzelnen Abteilungen, die Er­teilung der Benützungsbewilligungen für Archivalien außerhalb der jewei­ligen Benützungsgrenzen, das Publikationswesen des Österreichischen Staatsarchivs sowie auf die Aufrechterhaltung des Kontaktes mit den Archiven des In- und Auslandes. Die Personal- und Verwaltungsangelegenheiten machen einen beträcht­lichen Teil des umfangreichen Akten-Ein- und Auslaufes aus. Die Zahl der erledigten Schriftstücke betrug 1955 3262. Sie hat sich bis 1963 jährlich um 3000 Nummern bewegt. Die vom Rechnungshof vorgeschlagenen Ver­waltungsvereinfachungen (Nichtprotokollierung bestimmter Personal- und 1) Auf Grund von § 10 des Behörden-Überleitungsgesetzes der provisori­schen Österreichischen Staatsregieurng vom 28. Juli 1945, St. G. Bl. Nr. 94/1945. 2) Wilhelm Kraus, 10 Jahre Österreichisches Staatsarchiv 1945—1955, Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 8, 1955, S. 238—304.

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