Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 16. (1963)

PILLICH, Walter: Kunstregesten aus den Hofparteienprotokollen des Obersthofmeisteramtes von 1637–1780

572 Literaturberichte Halbinsel will hier an erster Stelle genannt sein, hat doch Schreiber den kulturpolitischen Beziehungen zwischen Spanien und Deutschland seit 1928 zahlreiche Aufsätze und selbständige Publikationen gewidmet, 1960 ist noch ein Beitrag in den Portugiesischen Forschungen der Görres-Gesell- schaft erschienen. Mit den österreichischen Persönlichkeiten von Wissen­schaft und Politik ist der Kontakt durch viele Jahrzehnte immer enger geworden, speziell mit dem Land Tirol und dem Lehrkörper der Inns­brucker Universität, auch das Thema des kulturpolitischen Zusammen­gehens von Deutschland und Österreich ist unter verschiedenen Gesichts­punkten von Georg Schreiber behandelt worden (man vergleiche das im Schriftenverzeichnis wiedergegebene Sachregister der Reden und Anträge im Reichstag aus den Wahlperioden 1920/24 und 1928/30). Immer stärker konzentriert sich das Interesse auf die religiöse Volkskunde. Die Heraus­gabe der Forschungen zur Volkskunde gibt die Möglichkeit zur Behandlung einzelner Heiligenkulte, zur Intensivierung der Wallfahrtsforschung, zur Darstellung der deutschen Mirakelbücher usw. Die nationalsozialistische Zeit und die Jahre des Zweiten Weltkrieges bedingen eine Abkehr von wissenschaftspolitischer Betätigung und ein Wiederaufgreifen historischer Probleme im engeren Sinne. Nur eine Num­mer im Schriftenverzeichnis ist im Jahre 1945 erschienen: Die Rektorats­rede zur Wiedereröffnung der Westfälischen Landesuniversität am 3. No­vember 1945. Nach Not und Bedrängnis hat Georg Schreiber mit voller Kraft diese neue Aufgabe übernommen. Die Unterbringung der Universität im wiederaufgebauten Schloß von Münster legt dafür heute noch Zeugnis ab. Doch selbst in dieser immensen Arbeitsleistung erschöpft sich die Kraft und Vitalität nicht: neue Themen drängen sich auf. Im Jahre 1949 erschien unter dem Titel „Schutzherren des Bergbaues“ erstmals ein Auf­satz über das Gebiet des hier zu besprechenden Buches. Daß daneben noch Arbeiten über die 14 Nothelfer, über die Wochentage, Forschungen über das Tridentinum, Beschäftigung mit iro-schottischen Heiligen und der Kolumbusreise, endlich umfangreiche Untersuchungen über Wein und Weinbau stehen, daß Schreiber in diesen Jahren die großen zusammen­fassenden Rückblicke über seine Tätigkeit in der Wissenschaftspolitik vorlegt und damit persönliche Eindrücke in wichtigen Positionen als Quellenmaterial festhält, läßt nur Arbeitsleistung und Ausdauer des Autors bewundern. Wie sich Schreiber immer mehr in die Volkskunde, in die Sozial­geschichte und geistige Bedeutung des Bergbaus vertieft, zeigt die Auf­zählung der einschlägigen Titel des Schriftenverzeichnisses. 1952: Apostel und Evangelisten als Bergwerksinhaber; 1953: Das Bergwerk in Recht, Liturgie und Sakralkultur; Daniel im Bergbau; 1954: Bergbau und Chri­stentum; Das Bergwerk in Recht, Liturgie und Volkskunde; Der Berufs­gedanke im Bergwerk; Mysterium, Prophetie, Volksheilige im Bergbau; Spanien im deutschen Bergwerk; 1955: Christentum und Bergbau; Deut­scher Bergbau in Geschichte und Ethos; Schutzfrau St. Barbara; 1956: Alpine Bergwerkskultur; 1957: Christianisierung des Bergbaus; St. He­lena als Inhaberin von Erzgruben; 1958: Bergwerk, Bergpatrozinium;

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