Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 16. (1963)
BENNA, Anna Hedwig: Eine Wiener Ratsliste und das Wiener Stadtrecht von 1340
Eine Wiener Ratsliste und das Wiener Stadtrecht von 1340 3 betrachtet werden, daß eine weitere Ratsliste von 1341 in einer rubrizierten Abschrift des Stadtrechtes Albrechts II. für Wien von 1340 15) in der Handschrift des Stiftes Heiligenkreuz 34418) bekannt wurde17). Aus dieser Notiz 18): daz sint die in dem rat: her™) Weichart von den Anm. 1, Reg: QGSTW II/5 n. 60). Ich Gotschalich van Inspruke ze den Zeiten richter ze Wienn und ich Hainreich der Lange zw den Zeiten purgermaister und ich Weichart hern Ulreiches sun pei den Minnern pruedern und ich Chunrat der huebmaister und ich Niclas van Eslarn und ich Otto der Wulfeinstorfer und ich Herbort auf der Seul und ich Dietreich der alt Chleber und ich Hermann der Snetzel und ich Gorge an dem Chienmarcht und ich Leupolt der Wenig und ich Chunrat der Chrannest und ich Chunrat in dem Tumprobst, ze den Zeiten der Rat van der stat ze Wienn ... !5) Ein Fragment einer rubrizierten Handschrift dieses Stadtrechtes wurde seinerzeit von Hans Thieme in der Frankfurter Stadtbibliothek aufgefunden, vgl. Hans Thieme, Ein unbekanntes Fragment des Wiener Stadtrechtes von 1340, ZRG G A 54 (1934), 244. 18) Handschrift Stift Heiligenkreuz 344, besteht aus einem im 16. Jahrhundert zusammengebundenen Pergament- und Papierkodex. Die Handschrift trägt noch den aus dem 16. Jahrhundert stammenden Originaleinband. Der Pergamentkodex besteht aus einer Quaterion und 3 Sexternionen, wobei das letzte Blatt der letzten Sextemion verstümmelt ist. Der Pergamentkodex ist von 2 Händen aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts geschrieben worden, wobei der zweite Schreiber nur gelegentlich, vor allem auf fol. 18r, 27v und 43v, zu finden ist. Den Papierkodex haben 2 Hände geschrieben, die erste Hand war von fol. 1—49v, die zweite von 52v—54v tätig, beide stammen aus dem 15. Jahrhundert. Besitzvermerke auf dem Deckel weisen auf Heiligenkreuz hin. Der Pei’gamentkodex enthält: 1) fol. Ir—16r, Stadtrecht Albrechts II. für Wien, 1340 Juli 24 in rubrizierter Abschrift. Die Datierung der Abschrift zeigt Abweichung vom Original (Archiv der Stadt Wien. Druck: Tomaschek I n. XXXVII, S. 104—116): der prief ist geben ze Wienne nach Christes gepuert dreuczehen hundert jar darnach in dem ains und vierczigisten jar. Auf. fol. 5v setzte der Rubrikator die Ratsliste in das Eschatokoll der Urkunde ein. 2) fol. 17r—24v. Bestimmungen über die Burgmaut in Wien s. d. Druck: Tomaschek I n. XXVIII, S. 90—93. 3) fol. 25r—30r Stadtrecht König Rudolfs I. für Wien, 1278 Juni 24 (Rudolfinum II). Druck Tomaschek I n. XVI, S. 51—57. 4) fol. 30r—37r. Stadtrecht König Rudolfs I. für Wien, 1278 Juni 24 (Rudolfinum I), Abweichende Datierung: datum Wienne VII kalendas Julii. Druck: Tomaschek I n. III, S. 5—6. 6) fol. 39r—42v. Privileg König Rudolfs I. für die Münzerhausgenossen von Wien, 1277 Juli 14. Abweichende Datierung: datum Wienne XVII kalendas Augusti. Druck: Schwind-Dopsch, Ausgewählte Urkunden zur Verfassungsgeschichte der Deutsch-Österreichischen Erblande im Mittelalter (1895) n. 55, S. 112—116. 7) fol. 42v—44r. Abhandlung über das Münzwesen. Lateinisch. Vgl. Luschin, GST W. II/2, 744. Der Papierkodex enthält: 1) fol. 1—49v. Wiener Stadtrechtsbuch in einer von dem Druck bei Heinrich Schuster, Das Wiener Stadtrechts- und Weichbildbuch (1873) S. 44—134 abweichenden Fassung. 2) fol. 52v—53v Traktat über den falschen Eid. 3) fol. 53v—54v Formular einer Klage wegen Totschlag. 17) An dieser Stelle sei dem hochw. Stiftsarchivar P. Hermann Watzl für die freundliche Entlehnung der Handschrift 344 gedankt. 18) Stift Heiligenkreuz Handschrift 344, fol. 5r. !») Zur Bezeichnung Herr für Angehörige der Wiener bürgerlich-ritterlichen 1*