Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 15. (1962)
BLAAS, Richard: Neuere Literatur zur Archivtechnik
522 Archivberichte wandte Nachleimverfahren. Die Nachleimung mit Gelatine oder Methylzellulose im Spritzverfahren ist außerdem von 0. Wächter in seinem Aufsatz über das Papierkittverfahren U8) beschrieben worden. Die Aufhellung oder Regenerierung verblaßter Tinten ist ein ebenso heikles wie gefährliches Unterfangen und der Nichtfachmann sollte nicht experimentieren. Im allgemeinen werden den chemischen Methoden die optischen vorgezogen, vgl. M. L. Fabiani, Rivelazione di una traccia di scritto mediante fluorescenza all’ultravioletto * 117 *). Natürlich sind auch für die chemische Regeneration verschiedene Verfahren durchprobiert worden — E. Benetti-L. Santucci, Rigenerazione dei documenti. Nuovi metodi di rivelazione degli inchiostri a base di ferro nei documenti carbo- nizzati — G. Bonaventura, Smacchiamento dei manoscritti e rivelazione delle scritture — La fixation et la revelation des eueres — L. Santucci, Rig enerazione dei documenti, III. Sul trattamento delle macchie di rug- gine — L. Longo, Applicazione di mezzi di smacchiamento in soluzioni non acquose. II. procedimento per la eliminazione di macchie di iodioua). Auf diesem Gebiete ist das Zusammenwirken von Chemiker und Restaurator für einen echten Erfolg ausschlaggebend. L. Santucci, Restauro, conserva- zione e durabilitd della carta. Alcuni problemi chimici e fisici 119 *). Das Aufpinseln von sogenannten Dokumentenlacken als Schutzschicht auf beschädigte Dokumente ist nicht mehr sehr verbreitet. Fr. Butz berichtet in seinem Artikel Gewandelte und neuartige Methoden der Papierrestaurierung 120) von einem Dokumentenlack, der allen bisher verwendeten Sorten überlegen sein soll. Für die Ausbesserung am Papier, das Schließen von Rissen, Ergänzungen von Rändern, Schließen größerer Löcher, stehen erprobte Verfahren zur Verfügung, die 0. Wächter in seiner Veröffentlichung über das Papierkittverfahren121) anschaulich dargestellt hat. Ein praktisches technisches Gerät für die Ausbesserungsarbeiten am Papier, eine elektrische Papierschärfmaschine, konstruiert aus einem Trockenrasierapparat, bringt Fr. Butz, in dem gerade vorhin erwähnten Artikel in Vorschlag 122). Die Behandlung ivassergeschädigter Papiere zeigt Karlheinz Hengstmann ne) Ebenda 71 (1958), S. 437—439. 117) In: Bollettino dellTstituto di Patológia del Libro 15 (1956), S. 212 ff. ns) Ebenda 14 (1955), 3/4, S. 45 ff.; 16 (1957), S. 26 ff. — La Gazette des Archives, n. s. nr. 17 et 18, S. 53 f. — Bollettino ... , 18 (1959), 3/4; 19 (1960), S. 110 f, — Über ein aufschlußreiches Aufhellungsverfahren berichtet O. Wächter, Die Restaurierung einer Farblithographie, in: Alig. Anz. f. Buchb. 69 (1956), S. 390 f. u«) Bollettino dellTstituto di Patológia del Libro 18 (1958), S. 16 ff. i2») In: Allgemeiner Anzeiger für Buchbindereien 72 (1959), S. 445—447. — Vgl. auch den interessanten Artikel desselben Verfassers: Restaurierungstechnische Nachlese zur Jubiläumsausstellung der Bayr. Staatsbibliothek im Sommer 1958, in: Alig. Anz. f. Buchb. 72 (1959), S. 557 ff., und: Die Verwendung von Kunststoffolien als Hilfsmittel bei nassen Einbettungsverfahren, in: Alig. Anz. f. Buchb. 71 (1958), S. 439 ff. 121) s. h. Anm. 116. 122) s. h. Anm. 120.
