Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 15. (1962)
AUER, Erwin M.: Die Präbende des Ordens vom Goldenen Vlies
54 Erwin M. Auer und Wolframitz erhoben wurde 487). Als Graf Polzer-Hoditz aus Gesundheitsrücksichten zuerst um Beurlaubung vom Amt des Kabinettsdirektors488) und später um Enthebung ersuchen mußte 489), behielt er die Funktion eines Kanzlers des Ordens vom Goldenen Vließ bei 490), er wurde lediglich temporär durch Sektionschef d. R. Dr. Albin Freiherrn Schager von Eckartsau vertreten491). Der letztbeteilte, bereits im hohen Alter stehende Präbendist, der gewesene Unterleutnant Anton Ritter Rauscher von Stainberg und Rauschenfels erfreute sich nur knapp ein Jahr lang des Genusses des Stiftungsbeitrages, da er bereits am 23. Februar 1917 starb 492). Auf den üblichen Concurs 403), es sollte dies übrigens der letzte sein, meldete sich ein einziger Bewerber, dem der Ordenssouverain in der XXVII. Verleihung vom 26. Juli 1917 494) 63. Karl von Strohlendorf 495), Bezug bis 1920 487) Karl Friedrich Frank zu Döfering, Alt-Österreichisches Adels-Lexikon, Bd. 1, Wien 1928, 239 Nr. 7131. — Gothaisches genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser, Jg. 92, Gotha 1919, 715 f. 488) KabA, Direktionsakten Nr. 34/D—1917, Originalgesuch datiert Hofzug, 25. November 1917. 489) Ebenda, Nr. 21/D—1918 (Ah. Handschreiben vom 25. Juli 1918 = Wiener Zeitung, 26. Juli 1918, Nr. 169, 2). — Die Leitung der Kabinettskanzlei lag in der Zeit vom 1. Dezember 1917 bis 25. Juli 1918 in den Händen des Generaldirektors der Ah. Privat- und Familienfonde Franz von Hawerda-Wehrlandt (Nr. 34/D—1917 [= gekürzt in der Wiener Zeitung, 2. Dezember 1917, Nr. 276,1] und Nr. 24/D-—1918 [= Wiener Zeitung, 18. August 1918, Nr. 188, 1]), dann folgte als Kabinettsdirektor der frühere Ministerpräsident Dr. Ernst Ritter Seidler von Feuchtenegg (Nr. 22/D—1918 = Wiener Zeitung, 26. Juli 1918, Nr. 169, 1), bis 9. November 1918 (Nr. 40/D—1918). Am 10. November 1918 traten auf Grund einer vorbereiteten Ah. Entschließung vom 30. Oktober 1918 die übrigen Bediensteten der Kabinettskanzlei teils in den dauernden, teils in den zeitlichen Ruhestand (Nr. 41/D—1918). Im Jänner 1919 wurde dann das Archiv des Ordens vom Goldenen Vließ aus den Räumen der ehemaligen Kabinettskanzlei in die Familien-Fideikommiß-Bibliothek übertragen (ZI. 6/TO/1919) und damit die mehr als zwei Jahrhunderte währende Bindung der Vließkanzlei an die Kabinettskanzlei endgültig gelöst. 490) Dr. Artur Graf Polzer-Hoditz und Wolframitz demissionierte als Ordenskanzler am 30. November 1923, bzw. 20. April 1924 (ZI. 14/TO/1923, 3 und 7/TO/ 1924). Die Demission wurde am 11. Mai 1924 vom Ordensverweser Erzherzog Max gnädigst angenommen (ZI. 4 und 7/TO/1924). 491) Vom 22. Juli 1921 (ZI. 6 und 7/TO/1921) bis Juni 1922, da Graf Polzer- Hoditz die Ordensgeschäfte wieder übernahm. 493) ZI. 9/TO/1917 und 4/TO/1918. 493) ZI. 9/TO/1917. Amtsblatt zur Wiener Zeitung, 1. Mai, Nr. 99, 302, 5. Mai, Nr. 103, 315 und 8. Mai 1917, Nr. 105, 321. 494) ZI. 17/TO/1917 (Entwurf und Original des Vortrages vom 26. Juli, Ah. Entschließung vom 27. Juli, Entwürfe des Dekretes und der Verständigung der Generaldirektion vom 30. Juli 1917). 493) ZI. 12 und 17/TO/1917, 5/TO/1919.