Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 15. (1962)
AUER, Erwin M.: Die Präbende des Ordens vom Goldenen Vlies
40 Erwin M. Auer 5. Die Bemühungen um eine Erhöhung der Toison-Ordens-Präbende Der Übertritt des Hofrates Freiherrn Pachner von Eggenstorf in den Ruhestand mit Ende des Jahres 1884 war den Geschäften der Kabinettskanzlei als Ordenskanzlei und damit der Verwaltung der Präbenden- angelegenheiten fürs erste nicht förderlich. Die Todesfallsanzeigen für die Präbendisten Karl Graf Vetter von der Lilie (+ 4. August 1887) 354) und Titular-Major Maximilian Freiherr von Paumgarten (f 8. Juli 1891) 355) veranlaßten jeweils nur die entsprechende Anzeige an die Generaldirektion der Ah. Privat- und Familienfonde zwecks Einstellung der Präbendenauszahlung, nicht aber gleichzeitig die notwendige Concurs- Ausschreibung. Erst das Gesuch eines Bewerbers um Zuerkennung einer Präbende 356) rief der Ordenskanzlei in Erinnerung, daß trotz des Heimfalles zweier Präbenden seit sieben Jahren keine Neuverleihung eingeieitet worden war. Vorerst erkundigte man sich fürsorglich in der Generaldirektion, ob sich inzwischen nicht noch weitere Präbenden erledigt hätten, ob der Stand des Präbendenfonds die Wiederbesetzung aller freien Präbenden erlaube, oder ob es sich nicht vorsichtshalber empfehle, einen Stiftungsplatz unbesetzt zu lassen357). Die Generaldirektion gab der Ordenskanzlei bekannt, daß mit Stichtag 27. März 1893 nur mehr sechs Präbendisten im Genuß des Stiftungsbezuges standen und daher neben den beiden vorgenannten noch weitere Präbendisten verstorben sein mußten; es handelte sich um Franz Clemens Grafen C o r o n i n i (f 15. Oktober 1886) 358), den k.k. Major d. R. Johann Hantken Ritter von Prudnik (f 23. Juni 1890 ) 369), den Bezirksarzt und steirischen Landstand Gustav Branden au Ritter auf Mühlhofen (+ 10. Oktober 1890) 36°) und den k. u. k. Oberstleutnant d. R. Karl Arpássy d’Alsö Árpáss (f 26. Juni 1891) 3«i). Nr. 1/457 vom 11. Februar 1886), 9 (Competententabelle für die engere Wahl), 6 ff. (Vortragskonzept). — ZI. 9/TO/1885, fol. 79 ff. (Originalvortrag), 84 (Ah. Entschließung), 77 f. (Entwurf des Dekretes und der Verständigung an die Fondsdirektion), 78 f. (Entwürfe der ablehnenden Tergalbescheide). 352) ZI. 13/TO/1884, 22;/TO/1885 und 9/TO/1886. 353) ZI. 15/TO/1891. 354) ZI. 23/TO/1887. Der Präbendist bezog die Quartalsraten nur bis 31. Dezember 1886, da er in die Schweiz übersiedelte. 355) ZI. 15/TO/1891. äs«) ZI. 6/TO/Í893. 35?) ZI. 9/TO/1893. 358) Gothaisches genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser, Jg. 92, Gotha 1919, 204. 359) KA, Verzeichnis der Stabsoffiziere 1815—1900, Bd. 2, 214. 380) HHStA, Partezettel-Sammlung. 381) KA, Pensionsprotokolle 20, Oberstleutnante II, fol. 162 f. — Zufolge Ah. Entschließung vom 26. September 1879 wurde dem Oberstleutnant d. R. gestattet, den ersten Teil des Familiennamens „Papp“ wegzulassen und sich fortan nur „Arpássy d’Alsö Árpáss“ zu nennen (ebenda, Reichskriegsministerium, ZI. 1—10187/1879).