Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 15. (1962)

BLAAS, Richard: Neuere Literatur zur Archivtechnik

Österreich 515 against microfilming von Jerry McDonald und die Erwiderung darauf A micro fiimer replies von Leon de Valinger 64). Der Mikrofilm erfordert für seine Auswertung ein Lesegerät. Nun werden zwar solche Geräte in stattlicher Zahl und verschiedenartigsten Ausführungen angeboten, aber selten entspricht eines voll und ganz den Anforderungen, die der Archivar an ein derartiges Gerät stellen muß. Hans Boom hat nun die Bedingungen zusammengestellt, die das ideale Mikrofilm-Lesegerät der Archive haben müßte65), und seine Ansicht, daß die Erzeugerfirmen, wenn die einkaufenden Archivverwaltungen auf Er­füllung der genannten Bedingungen drängten, sich zu entsprechendem Umbau der Geräte entschließen dürften, sollte mit Nachdruck verbreitet werden. Ebenfalls auf der Suche nach dem idealen Lesegerät ist Carmelo Trasselli, La lettura dei microfilmi66). Daß auf dem Gebiet des Mikrofilms die Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen ist und weitere Fortschritte zu erwarten sind, macht H. Boom mit seiner interessanten Nachricht über den Diazo-Mikrofilm 67) und seine Anwendungsmöglichkeiten klar und Ernst P. Taubes mit seiner Vorschau, The future of microfilming 68 69 *). Und diese Zukunft hat wirklich schon begonnen mit der Xerographie. Die Xerographie oder Elektrophotographie bringt einen wahr­lich umstürzenden Fortschritt und etwas bahnbrechend Neues. Die Xero­graphie kann dem Archivar das lang gewünschte, billige, rasche und sichere Reproduktionsverfahren an die Hand geben, das ihm einen gleich­wertigen Ersatz der Vorlage, ein Duplikat, eine Neuauflage des Originals zu bieten vermag. Sie ermöglicht es, wertvolle Bestände auf rationellem und billigem Wege durch Duplizierung zu schützen, solche zu erwerben und den Benützern zugänglich zu machen. Da den Intentionen dieses Lite­raturberichtes nach nur über Neuerscheinungen referiert werden soll, sei auch hier nur auf die betreffende Literatur verwiesen, aus ihr wird jeder selbst die folgerichtigen Schlußfolgerungen ziehen. Als einführende Lite­ratur sei empfohlen H. Striedl, Der xerographische Rollendruck als biblio­thekarisches Hilfsmittel89); J. Hemmerle, Das Elektrokopierverfahren Xerographie und das Archivwesen70) und Günther Plug, Die Xero-Ko- pie71). Wen auch das rein Technische des Rollendruckes interessiert, der sei verwiesen auf Ing. 0. Schmidl, Angewandter xerographischer Rollen­druck aus Mikrofilmen72). Die Xerographie wird sehr bald zu einem un­entbehrlichen Hilfsmittel der Archivarbeit werden. 64) In: American Archivist 20 (1957), S. 345—356 und 21 (1958), S. 305 bis 310. 65) Das ideale Mikrofilm-Lesegerät, in: Der Archivar 14 (1961), Sp. 27—30. 66) In: Rassegna degli Archivi di Stato 1957, S. 334—336. ®7) In: Der Archivar 14 (1961), Sp. 19—22. ®s) In: American Archivist 21 (1958), S. 153—158. 69) Unter Berücksichtigung von Erfahrungen an der Bayrischen Staats­bibliothek. Im Selbstverlag des Verfassers, München 1959. 7») In: Der Archivar 14 (1961), Sp. 31—38. 71) Ebenda, Sp. 29—31. 72) In; Technische Rundschau, Bern, 53 (1961), 23, S. 3—8. 33*

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