Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 14. (1961) - Festschrift für Gebhard Rath zum 60. Geburtstag

WOINOVICH, Maria: Philipp Freiherr von Krauß, Finanzminister im Jahr 1848

562 Maria Woinovich Gratz7i) mit überzeugender Klarheit dar, wie sich das „Gesetz1- des zu­nehmenden Staatsbedarfes auswirkte. Wie jeweils eine Erhöhung der Aus- gabenanfoderungen den Anstoß gab für die Zunahme der jährlichen Bud­getsumme. Wobei am entscheidendsten die militärischen Ausgaben ins Gewicht fielen, besonders in Kriegszeiten oder in Zeiten einer drohenden Kriegsgefahr. Jedoch auch die Friedensperioden zeigten ein ständiges An­wachsen der Ausgabenanforderungen, am meisten für soziale Zwecke. Wäh­rend aber die militärischen Ausgaben meist nur vorübergehend waren, blieben die Ausgaben für soziale Zwecke fast ausnahmslos bestehen74 75 76). Philipp Freiherr von Krauß wurde gleichzeitig mit seiner Demission als Finanzminister in den Reichsrat berufen bis zu seiner Ernennung zum Präsidenten der obersten Rechnungs-Kontroll-Behörde am 27. Mai 1860. Unter Beibehaltung dieser Stellung erfolgte am 18. April 1861 die Er­nennung zum lebenslänglichen Mitglied und am 28. April 1861 die Er­nennung zum Vize-Präsidenten des Herrenhauses. Er starb in Wien am 26. Juni 18617«). 74) Alois Gratz, Die österreichische Finanzpolitik von 1848 bis 1948, in dem Werk „Hundert Jahre österreichische Wirtschaftsentwicklung 1848—1948“, S. 222 ff. 75) A. a. O., S. 227. 76) Hye, a. a. 0., S. 5 und S. 36.

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