Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 13. (1960)

JÄGER-SUNSTENAU, Hanns: Über das Archiv der Stadt Klosterneuburg

Österreich 515 Eine nur mehr beschränkt mögliche Rekonstruktion ließ erkennen, daß damals 12 Registraturgruppen bestanden haben: Fase. I Politische Gegenstände Fase. II ? Fase. III Verlassenschaftsabhandlungen Fase. IV ? Fase. V Criminalakten Fase. VI ? Fase. VII Gewerbs- und Culturssachen Fase. VIII ? Fase. IX Schul-, Kirchen-, Armen- und Stiftungssachen Fase. X Steuersachen Fase. XI Gemeindesachen Fase. XII Waisen- und Depositensachen. Die neu geschaffenen Aktensignaturen, die mit den ursprünglichen Einlaufzahlen natürlich nicht übereinstimmen konnten, wurden mit roter Tinte angebracht. Es haben sich jedoch keine Verzeichnisse nach den neuen Zahlen vorgefunden, auch wurden diese nicht in die Einlaufprotokolle nachgetragen. 1850 erfolgten im Zuge der Abgabe von Akten der bisherigen Gerichts­verwaltung an das neu errichtete Landesgerichtsarchiv in Wien Aktenaus­scheidungen, auf die im oben mitgeteilten Bericht des Bürgermeisters Kon- radt vom Jänner 1870 unter Punkt 5 hingewiesen ist. Aus für erhaltens­wert angesehenen Akten bildete man eine neue Reihe von sieben Faszikeln, die Konradt unter Punkt 6 seines Berichtes erwähnt. Die dort einiger­maßen konfus aneinandergereihten Akten erhielten nun eine neuerliche (dritte) Signatur mit dunkler, wie Tusche wirkender Tinte; auch die gten eine neue Aufschrift: Heurathsgegenstände und Licitationen 1808—1819, N° 1 bis 346 wie vorher, 1820—1838, No 347 bis 802 Gemeindesachen, 1835—1846 (!), N° 803 bis 862 Waisen- und Depositensachen, 1842—1847, N» 863 bis 1151 Diverse Gegenstände, Acta betreffend die Zwistigkeit der Bürger ali- hier wider den Stadtrath von anno 1698—1715, 1841—1848, N° 1152 bis 1370 Politische Gegenstände, 1823—1826, N° 1553 bis 1791. Glücklicherweise waren aber diese sieben Faszikel nicht der einzige Bestand vor 1840, der gerettet wurde. Das Stadtarchiv besitzt aus diesem Zeitraum heute rund 8 m Akten, also gegenüber den sieben Faszikeln mehr als das Dreifache. Man kann damit sagen, das Archiv war nicht verschwun­den wie Starzer meinte 17), sondern offenbar in einem trostlos ungeordneten Zustand. Daneben ging die Führung der kurrenten Akten im altgewohnten Trott mit Eintragung in das jährlich neu begonnene Einlauf protokoll und Ablage nach den laufenden Zahlen weiter, ohne daß man sich um eine Ver­einfachung bemüht hätte. Dabei erscheinen uns manche Schlagworte des Index, also die einzigen Hilfsmittel zur Auffindung eines Aktes, heute Deckel zei. Fase. I Fase. II Fase. III Fase. IV Fase. V Fase. VI Fase. VII l7) Vgl. Anmerkung 2. 33*

Next

/
Thumbnails
Contents