Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 12. (1959)

WALDSTEIN-WARTENBERG, Berthold: Die Grundherrschaft der Herren von Arco bis zu ihrer Erhebung zur Grafschaft im Jahre 1413

8 Berthold Waldstein-Wartenberg er gemeinsam mit dem Bischof vor Penede und zwang die Belagerer zum Abzug33). Als Dank für die Befreiung mußten die Castelbarker die Veste jedoch dem Bischof gegen einen Betrag von 12.000 Pfund übergeben38). Der Kauf wurde allerdings erst im Jahre 1343 perfekt. Vergebens pro­testierten Nikolaus und Johann von Arco am 3. Jänner 1343 gegen die unrechtmäßige Besitzübertragung; am 22. Jänner dieses Jahres kam sie in den Besitz des Bischofs37). Nach dem Tode des Bischofs unternahmen die Herren von Arco einen neuerlichen Versuch, die Burg Penede zurückzugewinnen. Am 4. März 1348 gelang es ihnen, von den ehemaligen Besitzern, den Herren von Castelbarko, eine Urkunde zu erlangen, in der diese erklärten, die Burg Penede sei stets Eigentum der Herren von Arco gewesen und nur un­rechtmäßig von ihnen lange Jahre besetzt gehalten worden. Auf Grund dieser Erklärung übergab dann das Domkapitel endlich wieder die Burg an die Herren von Arco 38). Die zweite wichtige Nebenburg im Sarcatal war die Burg Drena, die von Ulrich von Arco 1175 als Allod von den Herren von Sejano gekauft wurde39 *). Diese Burg wurde zum Zankapfel der Erben der Cubitosa von Arco, da letztere ihren Anteil an derselben 1266 an die Herren von Sejano vermacht hatte 30). Ulrich Pancera gelang es aber, diese für sein Geschlecht gegen alle Ansprüche zu sichern. Um ihre zahlreichen Besitzungen in der Pfarre Lomaso zu sichern, erwarb das Herrengeschlecht 1205 die Gemeinde­burg Comedone um 500 Pfund in der gleichnamigen Gemeinde41), obgleich sie hier bereits die Burg Spine besaßen. Diese war allerdings während einer Fehde 1204 niedergebrannt worden 42), dürfte jedoch später wieder aufgebaut oder ihr Name auf den Burgstall Comedone übertragen worden sein, da Spine 1211 wieder erwähnt wird 43). Sie war später Sitz eines Verwalters, der einen Teil der Grundherrschaft zu verwalten hatte. Die Burg Comedone wird in den Quellen nicht mehr erwähnt. Am 27. Jänner 1265 hatte Friedrich von Arco die Burg Restoro als bischöfliches Lehen erhalten44). Im Lehensvertrag mußte er sich verpflichten, die Burg dem Bischof jederzeit offen zu halten und die Bewohner der Pfarre Bleggio gegen feindliche Übergriffe zu beschützen. Letztere erhalten das unabding­bare Recht, mit ihrer Habe bei Gefahr auf der Burg Zuflucht zu suchen. 1348 wurde Restoro gemeinsam mit Spine auf Befehl des Markgrafen 33) Vita Caroli IV, cap. 14. 38) Busta 12. 37) Ebda, und Staatsarchiv Trient, Capsa 2, Nr. 65. 33) Arco-Archiv Mantua, Busta 12. 39) Ebda, Busta 9. 49) F. r. A. II/5, Nr. 200. 41) A. Franco: Privilegia, S. 32. 42) Arco-Archiv Mantua, Busta 9. 43) Ebda. 44) A. Franco, a. a. 0., S. 43 f.

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