Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 10. (1957)

NECK, Rudolf: Österreich und die Osmanen. Stand und Probleme der historischen Forschung

Rezensionen 513 auch nichts am Bilde Krupps, denn seine gemäßigte Haltung war, wie Gatzke in seiner Untersuchung über die westlichen Kriegsziele Deutsch­lands im ersten Weltkrieg bereits betonte, nur vorübergehend und von der deutschen Niederlage an der Marne bestimmt. So bringt die Veröffent­lichung der an sich sehr illustrativen Denkschrift nichts neues. Im Anhang werden statistische Übersichtstabellen geboten, die den un­geheuren Aufschwung der Firma bis 1891 verdeutlichen. Ein Personen­register sowie Photos und Faksimiles erhöhen die Brauchbarkeit der Aus­gabe. Die Archivsignatur von Dokument Nr. 69 (S. 98) ist offenbar un­richtig. Die Einleitungen zu den einzelnen Kapiteln sind von einer in marxi­stisch-leninistischer Diktion verfaßten polemischen Schärfe, die nicht immer durch den Inhalt der folgenden Dokumente gerechtfertigt erscheint. Es muß allerdings in Rechnung gestellt werden, daß aus den zur Verfügung stehen­den Archivalien allein kein auch nur im entfernten vollständiges Bild ent­worfen werden kann. Bei den vielfältigen Möglichkeiten privater Kontakte scheint es mir auch zweifelhaft, ob die Heranziehung von Firmenarchiven die Quellenlage wesentlich verbessern könnte. Jedenfalls liegt hier für die Behandlung derartiger Themen ein ernstes methodologisches Problem vor. Als erster Versuch ist die Publikation dieser (mit den Beilagen) mehr als hundert Dokumente auf jeden Fall zu begrüßen und es wäre zu wün­schen, daß auch für die Zeit der Weimarer Republik etwas ähnliches vor­gelegt wird. Hier wären die bereits im ersten Weltkrieg auftretenden Tendenzen einer wirtschaftlichen Hegemonie des deutschen Großkapitals über Österreich ein interessantes Thema, das sich auch in Wien unter­suchen ließe und für die katastrophale Entwicklung in unserer ersten Republik gewiß sehr aufschlußreich wäre. Rudolf Neck (Wien). Linzer Regesten. Herausgegeben von den städtischen Sammlungen Linz. Schrift­leitung Hans K r e c z i. Linz 1952 ff. Linzer Regesten aus den Landschaftsakten im oberösterreichischen Landesarchiv, bearbeitet von Dr. Hertha A wecker (Linz), Band 13 und 14, 304 und 268 Seiten, Linz 1955, Band 15 und 16, 250 und 230 Seiten, Linz 1956 (Reihe B II A, 13—16). Linzer Regesten aus dem Bestand der Testamente des Landesgerichtsarchivs im oberösterreichischen Landesarchiv, bearbeitet von Franz Posch (Linz). 2 Bände, 242 und 468 Seiten, Linz 1955 (Reihe B II E, 1, 2). Linzer Regesten aus dem im oberösterreichischen Landesarchiv deponierten Archiv des Stiftes Spital am Pyhrn, bearbeitet von Georg G r ü 11, Franz Posch, Dr. Ilse Thaner (alle Linz). 2 Bände, 258 und 496 Seiten, Linz 1955 (Reihe B II F, 1, 2). Linzer Regesten aus dem Herrschaftsarchiv Weinberg und den Weinberger Archivalien im oberösterreichischen Landesarchiv, bearbeitet von Hertha Eberstal ler (Wels), Georg Grüll (Linz), Dr. Heinrich Koller (Wien), Dr. Eva Obermayer-Marnach (Wien), Dr. Kurt Peball (Klagenfurt), Dr. Ernst Popp (Wien), Dr. Wilhelm Rausch (Wien), Dr. Franz Roth (Graz), Friedrich Schober (Linz), Dr. Georg Wacha (Linz), Dr. Alfred Wendehorst (Würzburg), Dr. Gerhard Winner (Wien). 9 Bände; Band 1, 2, 4, 264, 232, 250 Seiten, Linz 1955, Band 3, 5 bis 8, 9 (Registerband), 222, 180, 274, 220, 256, 288 Seiten, Linz 1956 (Reihe B II G, 1—9). Mitteilungen, Band 10 33

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