Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 10. (1957)

ALLMAYER-BECK, Johann Christoph: Die Kanzlei und das Archiv des Militär-Maria-Theresien-Ordens

Die Kanzlei und das Archiv des Militär-Maria Theresien-Ordens 253 ausfertigungen aus den Nachlässen Dauns und Lacys an das Ordens- Archiv abgetreten worden52). So unterzog sich denn der damalige Ordens- Greffier Hofrat v. Ascher der Mühe, das gesamte Ordensarchiv, etwa in den Jahren 1883—-1887, völlig neu zu ordnen und die einzelnen Aktenstücke in Repertorien (Bd. 2—6) zu verzeichnen53). Diese von Ascher getroffene Einteilung des Ordensarchivs in eine Anzahl von Betreffgruppen, Faszikel genannt, bildet auch heute noch das gültige Ordnungsprinzip, das allerdings im Laufe der Zeit einige Modifi­kationen dadurch erfahren hat, daß in einigen Fällen von der Betreff­hinterlegung zur jahrgangsweisen Deponierung nach der Reihe der Akten­nummern übergegangen wurde. Die Grundlagen hierfür hat Hofrat v. Ascher noch selbst geschaffen, indem, nach der beendeten Ordnung des Archivs, vom Jahre 1888 an ein allgemeines Protokoll geführt wurde. Ab 1891 sind auch Protokolle der Ordenskasse vorhanden. Neben den allgemeinen Ordens­akten (M.M.Th.O.Nr.) aber führte das 1917 neu eingesetzte Ordenskapitel für Kapitelangelegenheiten ab 16. 11. 1917 eigene Protokolle (O.K.Nr.). Wie lange diese beiden Aktenserien (M.M.Th.O. und O.K.) nebeneinander geführt wurden, ist nicht ganz klar, da von ersteren ab 1919 die Proto­kolle und auch der größte Teil der Akten fehlen. Ab 1923 scheint es jedoch nur noch O.K.Nummern gegeben zu haben. Diese Akten wurden nun aber nichtmehr materienweise, sondern jahrgangsweise nach der laufenden Nummer hinterlegt (siehe nachstehende Kanzleiübersicht: Illg). 1956 wurde das gesamte Ordensarchiv neuerlich geordnet, gewisse Aktentrennungen, wie sie durch die wiederholten Übersiedlungen in der Zeit nach 1918 und durch die Arbeit der Nachkriegskapitel entstanden waren, wurden aufgehoben und der ganze Bestand neu aufgestellt und inventarisiert. Er gliedert sich heute, fußend auf der von Ascher getroffe­nen Einteilung, folgendermaßen: A. Kanzleibücher. B. Akten, unterteilt in 10 Betreff-Gruppen, Faszikel genannt, und zwar: I. Allerhöchste Handschreiben. II. Alleruntertänigste Vorträge. III. Korrespondenz der Ordenskanzler und zwar: a) mit FM. Graf Daun; b) mit dem Hofkriegsrat (bzw. Kriegsministerium und Armee­oberkommando) ; c) mit den Hofämtern, Behörden und Korporationen; d) mit sonstigen Personen; 52) Vgl. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Wien 1937, U/S. 272. 53) MThO. VII—A 1/16.

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