Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 10. (1957)

BONACKER, Wilhelm: Leben und Werk des österreichischen Militärkartographen Cyriak Blödner (1672–1733)

Leben und Werk des österr. Militärkartographen Cyriak Blödner (1672—1733) 119 [34] Territorium seculare Episcopatvs Spirensis una cum terris adiacenti- bus ... desuntum et exhibitum hac nova mappa geographica. Nürn­berg 1753. Kupferstich der Homännischen Erben, koloriert, 53 X 46 cm, 1:139.000. (Bad. Generallandesarchiv Karlsruhe, Planslg. d. Großh. Hausfideikommisses, Ha 2, Deutsche Staatsbibi. Berlin, M 9890, Herzog August-Bibl. Wolfenbüttel, 9,381.) Nach N. gerichtet. Ausdehnung: N Mannheim, O Heimstatt, S Etlin- gen, W Dürckheim an der Hart. Große unkolorierte Titelkartusche. Maß­stäbe der Milliaria Germanica quindenaria und Leucae Gallicae 25 in Gradu. Der den politischen Besitzstand aufzeigende Kupferstich ist nach Ferro eingerichtet. — A. Waltenberger«) kannte einen Druck dieser Karte vom gleichen Jahr, der eine abweichende Bearbeitung auf­weist und damit auf zwei unterschiedliche Stiche schließen läßt. 2. DerUmfangseines Schaffens. Im Verlauf unserer Forschung sind wir nur den vorstehend be­handelten Länderabbildungen, die 32 Handzeichnungen und 2 in Druck gelegte Karten Blödner’s betreffen, begegnet. Ob sich in der seinem Sohn Albert Johannes 1740 zugesprochenen elterlichen Erbmasse auch Karten seines Vater befanden, erscheint zweifelhaft. Im Zuge der Umbruchkorrektur können wir nur da und dort auf eine uns soeben zugekommene wertvolle Studie bezug nehmen, die F. Grenacher geliefert hat67)> in der er sich auch mit B. be­schäftigte (S. 100—112). Über die Herkunft der vorstehend charakterisierten Karten und Pläne wissen wir, daß die in Wien gehüteten Landtafeln entweder aus den Kartenbeständen des Hofkriegsrates oder aus dem Nachlaß des Prinzen Eugen stammen. Diejenigen in Stuttgart gehören zum Bestand der Kriegsakten vor 1806 und die in Karlsruhe sind Teile der Plankammer des Großherzoglichen Hausfideikommisses. Auf Grund welcher Umstände oder Beziehungen kamen aber die Nummern 23—29 und 32 in die Hofbibliothek Berlin? Wir nehmen an, daß B. mit preußischen Offizieren Bekanntschaft pflegte, und daß aus dieser Verbindung heraus ihm von diesen der Auftrag wurde, diese Pergamenttafeln für ihren königlichen Herrn zu fer­tigen. Aus eigener Ehrerbietung widmete der Kirchheimer darüber hinaus dem preußischen König den Plan Nr. 23; dieser selbst, be­kannt ob seiner sparsamen Verwaltung, dürfte kaum als Auftrag­geber der anderen wertvollen Kartierungen anzusehen sein. 66e) A. Waltenberger: Beiträge zur Landeskunde Bayerns. Karten. (Jahresber. d. Geogr. Ges. in München für 1882 u. 1883) München, 1884. <>~) F. Grenacher: Die Anfänge der Militärkartographie am Oberrhein. (Basler Ztschr., 56. Bd., 1957, S. 67.)

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