Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 10. (1957)

BONACKER, Wilhelm: Leben und Werk des österreichischen Militärkartographen Cyriak Blödner (1672–1733)

112 Wilhelm Bonacker schein vereinigt, unterstützt durch einen gelb-bräunlichen Flächenton, ebenfalls braun wiedergegeben. Der Flächenton findet auch Anwendung für die Sumpfgebiete, die braun kräftig gestrichelt abgegrenzt sind. Das Gelände ist mit grauen Pinselstrichen z. T. kräftig herausgearbeitet, wobei dessen Flanken mit schrägliegenden grauen Federstrichen abgesetzt sind. — Zahlreiche Truppenstellungen. — Der Plan lag uns nur in einer Photokopie vor; die Beurteilung des Planinhalts verdanken wir Herrn K. Mair f (Stuttgart). [19] Carte Über Dero Röm: Kayserl: u. Cathol. Myt. Haupt Armee Glorio­sen Feldzug in dem Königreich Ungarn A°. 1716 usw. Hz. (1716). Pergament, koloriert, 4 Blätter insges. 116,3 X 123,8 cm, 1:383.000. (Kriegsarchiv Wien, H III d 893.) Nach N gerichtet. Ausdehnung: N Waitzen, O Weisenburg, S Widin, O Eszek. Prächtig eingefaßte Description zu dieser Carte. Mancherlei Schriftzüge, die Objekte erläutern, finden Aufnahme, z. B. westl. von Orsova, Hier ist einen Felsen ein langer Eingang ohne ein Ende zu finden, bzw. in der Donau Rudera pontis Trajani. Scala von 6 Ungarischen Mei­len. — Signaturen sind nicht erläutert. Abgesehen von Städten sind die Siedlungen, wie bereits in der Karte Nr. 14 geschehen, durch ein rotes hausförmiges Symbol dargestellt; ein in dieses gesetzter schwarzer Punkt macht deutlich, daß sich im Ort ein Gotteshaus befindet. Der Wald wird, im Nachgang zu Karte Nr. 10, in braun in der heute noch üblichen Laub­waldsignatur abgebildet, wobei die Bäume selbst grün gefüllt sind, die Schatten aber farblos bleiben. Größere Flüsse sind längs der Uferlinien blaugrün getönt. Dem Rebgelände ist ein zarter Orangeton unterlegt, auf dem mit kurzen senkrechten Strichen die Rebstöcke in grün wiedergegeben sind. Durch einen grauen Grundton, ergänzt durch hellgrüne Punkte in verschiedenen Lagen, wird die Pußta dargestellt. Die Signatur für Sümpfe stimmt mit derjenigen der Karte Nr. 17 überein. Offenbar in Unkenntnis seiner wahren Gestalt, ist das Gelände nur schematisch in grau in unter­einander angeordneten Bogensignaturen, wie sie auch in den Karten Nr. 1 und 2 zu finden sind, aber bedeutend kräftiger schattiert und damit einen eigenen Typ bildend, aufgezeigt. — Die numerierten Truppen-Stellungs- bilder sind kräftig hervorgehoben. [20] Temesvár. Hz. (1716). Papier, koloriert, 30,3 X 19.3 cm, 1:7.800. (Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 30/31, Nr. 252.) Nach N gerichtet. Eine rohe militärische Faustskizze ohne Maßstab, auf deren Inhalt und Gestaltung der Situationselemente nebst Truppen­stellungen nicht eingegangen zu werden braucht. — Unsigniert, aber unzweifelhaft von der Hand Blödner’s. 21 [21] Plan Von der passage der kayserl. Armeé über die Donau an dem ausflus der Temes sambt derren Lager und mouvement in dem Lager vor Belgrad den 18 Junii 1717. Hz. (1717). Papier, koloriert, 35,5 X 23,6 cm, 1:65.000. (Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 30/31, Nr. 257.)

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