Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 9. (1956)

Änderungen der Bestimmungen für die Benützung der Bestände des Österreichischen Staatsarchivs

Rezensionen 639 einem abschließenden Verzeichnis der einschlägigen schwedischen Lite­ratur. — Roscoe R. Hill („Ecclesiastical Archives in Latin America“, S. 135—144) kann bei der großen Zahl der kirchlichen Archive in den 20 lateinamerikanischen Staaten — er spricht von etwa 1000 trotz großer Verluste infolge Katastrophen erhaltenen — die, außer in Mexiko, kaum repertorisiert sind, nur an Hand von zwei neuen Fachwerken (für Mexiko Manuel Carrera Stampa, Archivalia Mexicana, Mexiko 1952; für Brasilien Jósé Carlos de Macedo Soares, Fontes da História da Igreja Católica no Brasil, Rio de Janeiro 1954) nur den dort verwahrten Quellenreichtum ahnen lassen. — R. P. J. T e s c h i t e 1, S.J. („Archivum Romanum Socie­tatis Iesu (ARSI)“, S. 145—152) gibt eine summarische Inhaltsübersicht über das so überaus wichtige Generalarchiv des Jesuitenordens, gegliedert in das des alten Ordens (bis zur Aufhebung 1773) und des wiederhergestell­ten (ab 1814). — R. P. B. Pandzic OFM. („Les Archives générales de l’Ordre des Fréres Mineurs, S. 153—164) erläutert die Hauptbestände dieses in Rom nach der Zerstörung des ursprünglichen Zentralarchivs 1798 (neben dem noch ein zweites in Madrid bestand) neu errichteten Archivs. — S. Schwarzfuchs („Les archives religieuses juives d’Europe“, S. 165—168) zählt die wichtigsten jüdischen Archive Europas auf, die im zweiten Weltkrieg vielfach durch Zerstörungen und Verschleppungen zu leiden hatten. — Im Gegensatz dazu sind die „American Jewish Archives“ in Cincinnati/Ohio (S. Ster n-T a e u b 1 e r, „Survey on the Jewish Archi­ves in America“, S. 169—173) eine junge Gründung (1947), die sich zum Ziel gesetzt hat, Materialien zur amerikanischen und jüdischen Geschichte zu sammeln und zu veröffentlichen. — Im mohammedanischen Nordafrika finden sich Archive namentlich in den großen Moscheen der wichtigen Städte, bei den Verwaltungen der in deren Eigentum stehenden Güter und bei den Bruderschaften; sie enthalten wertvolle Dokumente, sind aber fast nicht geordnet und nur wenigen zugänglich (R. Le Tourneau, „Les Archives musulmanes en Afrique du Nord“, S. 175—178). Der Abschnitt „Techniques“ bringt Vorschläge für Ordnung, Skalie­rung und Indizierung von Registraturen zwecks rationellerer Übernahme in die Archive von J. Pieterse („Les Archives administratives. Pour Torganisation rationelle des services du courrier“, S. 179-—183). Der Abschnitt „L’activité des Archives“ berichtet über die erste inter­nationale Konferenz der „Table ronde“ der Archive in Paris (1954), über den ersten ibero-amerikanisch-philippinischen Archiv- und Bibliotheks­kongreß (in Madrid, 1952), über das Treffen der Archivare der skandinavi­schen Staaten in Äbo (1954), über das Nationalarchiv von Cuba und das „Archivio nazionale d’Italia“, das, durch ein Gesetz des Jahres 1953 als Sammelstelle für alle Archivalien aus dem Geschäftsgang der staatlichen Verwaltung begründet, in Bauten des Weltausstellungsgeländes bei Rom einziehen soll. Eine Ankündigung des III. Internationalen Archivkongresses in Florenz 1956 und die nach Fachgebieten und Staaten gegliederte, reichhaltige Bibliographie schließen den Band ab. Otto Friedrich Winter (Wien).

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