Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 8. (1955)

KRAUS, Wilhelm: 10 Jahre Österreichisches Staatsarchiv 1945–1955

Österreich 301 Wenn J. Seidl in dem Schlußwort seines öfter zitierten Aufsatzes48), der ein Rechenschaftsbericht über den Neuaufbau des ÖStA. im Jahre 1948 war, die Feststellung trifft, daß die österr. Zentralarchive zwischen 1918 und 1938 „den bisherigen Höchststand ihrer wissenschaftlichen Bedeutung und ihres Ansehens in der wissenschaftlichen Welt erreicht haben“ und daran folgende Hoffnung knüpft: „Die heute mit der Leitung des ÖStA. betrauten Beamten haben die schwere Aufgabe, neu aufzubauen. Die größte Schwierigkeit, mit der sie hiebei zu kämpfen haben, ist der Mangel an Personal und die durch den Ausfall junger Kräfte und die Überalterung der im Dienste Verbliebenen bedingte Gefahr des Abreißens jeder, gerade in Archiven wichtigen Tradition. Hoffentlich ist es ihnen möglich, die schriftlichen Denkmale der Vergangenheit Österreichs, auf dessen Wirken in jeder Richtung der menschlichen Kultur wir gewiß stolz sein können, nicht nur zu erhalten, sondern wie bisher allen Völkern in vorbildlicher Weise zugänglich zu machen“ — so darf zu diesen, noch in schwerer Zeit niedergeschriebenen Sätzen heute, nach weiteren 7 Jahren unverdrossener und fleißiger Arbeit, doch schon die Feststellung gewagt werden, daß die Grundlage, auf der das neue ÖStA. aufgebaut wurde, sich bewährt hat, daß sein Neubau selbst in personeller, sachlicher und in wissenschaftlicher Hin­sicht geglückt ist und fest steht, und daß, wie die Zahlenangaben der Be­nützung durch in- und ausländische Forscher es erweisen, die Erschließung der Archive und ihrer Schätze den gleichen vorbildlich hohen Stand erreicht hat wie nur je vorher. (Folgt Anhang 1) 48) A. a. O S. 19.

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