Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 8. (1955)

KRAUS, Wilhelm: 10 Jahre Österreichisches Staatsarchiv 1945–1955

262 Archivberichte aus: Deutsch, Maschinschreiben, Kurzschrift, Allgemeines Verwaltungs­verfahrensgesetz (AVG), Stempel- und Rechtsgebühren, Kanzleiordnung, Verfassungskunde und Behördenaufbau vor einer bundesstaatlichen Prü­fungskommission abzulegen28. 29). Die Oberaufseher (Verwendungsgruppe D: fachlicher Hilfsdienst) ver­sehen hauptsächlich die Arbeiten des technischen Archivdienstes einschließ­lich der Aushebungen und Rückstellungen der Akten28.29). Die Beamten und Vertragsbediensteten des „Allgemeinen Hilfsdienstes“ (Verwendungsgruppe E) versehen die Hilfs- und manipulativen Dienste (Portier-, Telefondienst, Botengänge, Hausarbeiten etc.). Hiezu sind ein Gesellenbrief oder sonstige Eignung nachzuweisen29). Im allgemeinen ist zu sagen, daß die Arbeitsgrenzen fast aller Verwendungsgruppen, wie es die Arbeitspraxis eben mit sich bringt, im lebendigen Fluß des archivischen Alltags ineinander, besonders in den Ordnungsarbeiten, übergreifen, und es hat sich erfreulicherweise gezeigt, daß eine Reihe von Beamten und Ver­tragsbediensteten die durch Ablegung von Prüfungen und erworbene Praxis gebotene Aufstiegsmöglichkeit zu höheren Verwendungsgruppen mit Eifer und Freude ergriffen 30). Dadurch ist — wie in anderen Zweigen der Staats­verwaltung — eine natürliche Entwicklung und Ergänzung der Personal­stände auch innerhalb des ÖStA. selbst geschaffen, die aneifernd und ar­beitsfördernd wirkt. Ein zweites sei hier noch zum Ausdruck gebracht, weil es für alle Archive, in deren Jahresberichten es immer wieder betont wurde, und wohl für das ganze Personal mit wenigen Ausnahmen gilt: Die Zeit- und Lebens­verhältnisse nach Kriegsende 1945 wurden zunächst immer schwieriger, das Archivpersonal in allen seinen Gruppen war um 50% und zeitweise noch mehr verringert, die Arbeitsfülle aber, wie an mehreren Stellen dieses Berichtes klar wird, unvergleichlich gestiegen: daß sie trotzdem in den Jah­ren dieser Dekade bewältigt wurde, stellt dem gesamten Personal dieses Jahrzehnts ein besonders ehrendes Zeugnis aus. Da im Berichtsjahrzehnt nur 3 Personalstandsverzeichnisse: 1951, 1953 und 1955 erschienen sind und in ihnen nicht angegeben ist, in welchen Archiven die einzelnen Beamten Verwendung fanden, so wird im folgenden eine Personalliste, gegliedert nach Verwendungsgruppen und Archiven, gegeben, die weniger Wert auf die Rangreihung, sondern mehr auf die tatsächliche Tätigkeitszeit in dem betreffenden Archiv legt; sie ergänzt so die genannten 3 Personalstandsverzeichnisse für das Gedächtnis späterer Jahrzehnte 31). 29) Für die Zeit vor 1945 bzw. 1938 vgl.: wie Anm. 27, S. 112 f. so) Vgl. die folgende Personalliste. 31) Personen, die im neuen ÖStA. infolge Ausscheidens aus der aktiven Dienstleistung nur mehr kurze Zeit gearbeitet hatten, wurden in diese Liste nicht auf genommen. Die mit *) bezeichneten Personen kommen infolge Be­förderung, Aufstieg durch Ablegung der vorgeschriebenen Prüfungen oder be-

Next

/
Thumbnails
Contents