Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 8. (1955)

KRAUS, Wilhelm: 10 Jahre Österreichisches Staatsarchiv 1945–1955

250 Archivberichte und 18. Jhdts., 81 Fasz. Totalverlust und Beschädigungen vieler anderer Teile. — 3. Akten der Staatskonferenz (C.A.a.) 1809—1894, ca. 103 Fasz. — 4. Akten der engeren Konferenz (C.A.b.) 1810—1814, 19 Fasz., der ge­samte Bestand. — 5. Akten der Separat-Konferenz (c.A.s.) 1844—1849, 7 von 8 Fasz. — 6. Nachlaß Zinzendorf, 18 von 21 Fasz. — 7. Bestände der Generaladjutantur, Gendarmeriedepartement, Abt. U (Hofakten 1852 bis 1859) und Abt. II (Polizeiakten 1852—1867), 91 von 103 Fasz. — 8. Von den alten Kabinettsakten 18. Jhdt., 50 von 83 Fasz. — 9. Von den Kabinetts­akten (K.A.) 1802—1848, 146 von 226 Fasz. — 10. Einzelne Faszikel und Bände aus verschiedenen Beständen. Ebenso ging in Schloß Guntersdorf die 1939 übernommene und dorthin verlagerte Wiener Registratur des Großpriorates Böhmen und Österreich des Johanniter-(Malteser-)Ritterordens durch Vernichtung seitens der Truppe zum Teil zugrunde. Weitere Abgaben, bzw. Rückstellungen: Die Archive des Deutschen Ritterordens und des Malteserordens. Das zuerst in die Obhut des Archivs übergebene Archiv des Sternkreuzordens wurde 1952 den Eigentümern wieder zurückgestellt. Das Depot Clam-Martinitz (Familienarchiv Schell- Bombelles) wurde 1951 nach Schloß Klam abgegeben. Der seit 1925 im StA. deponierte Nachlaß Popper-Lynkeus wurde 1954 dem Eigentümer zurück­gestellt. (2) Für das AVA. war 1945 die Lage so, daß von den zahlreichen in Niederösterreich verstreuten Ausweichstellen zunächst alle Nachrichten fehlten. Doch stellte sich später heraus, daß sie an vielen Stellen unbehelligt geblieben waren, an anderen Orten wurden von sachunkundigen Personen Umlagerungen vorgenommen, wobei kleinere Verluste eintraten und zumeist der Ordnungszustand stark beeinträchtigt wurde; nur die in das von der Besatzungsmacht beschlagnahmte Schloß Grafenegg verlagerten Bestände schienen verloren. Nur in Etappen und mit vielen Hemmungen waren von dort in der Folgezeit Rückführungen möglich. Bis zum Sommer 1946 gelang die Räumung der Ausweichstellen in Scheibbs, Kirchstetten, Riegersburg, Litschau, Grafenegg, soweit es damals zugänglich war, Gutenbrunn, Art­stetten, Lilienfeld und der Unterkirche in Stift Ardagger, wo infolge Feuch­tigkeit Schäden aufgetreten waren. Das in Eisgrub in der ŐSR. verlagerte Schriftgut kam erst im Winter 1949/50 zurück. Alle diese rückgeführten Bestände mußten aber infolge der Bombenschäden des Archivgebäudes in Depotstellen der Häuser Wien L, Bankgasse 1 und 8 untergebracht werden, wobei trotz ungünstigster Verhältnisse das Ziel, die für die Bedürfnisse der Verwaltung und der wissenschaftlichen Forschung erforderlichen Bestände bereitzuhalten, während andere Bestände gestapelt blieben, erreicht werden konnte. (3) Die Rückführung der verlagerten Bestände des H K A. und des F A. war im Mai Juni 1948 in Angriff genommen worden: im Schloß Kirch­stetten (Bezirk Mistelbach) hatten sich 1225 Faszikel und 1055 Bücher, in

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