Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 7. (1954) – Festgabe zur Hundertjahrfeier des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung

WASSILKO, Theophila: Die Internationale Musik- und Theaterausstellung Wien 1892 und das Obersthofmeisteramt

Die Internationale Musik- und Theaterausstellung Wien 1892 467 Die Generalintendanz, der dieses Antwortschreiben im Einsichtswege mitgeteilt worden war, hielt sich denn auch bei Bestimmung der Versiche­rungssumme für die an die Internationale Musik- und Theaterausstellung zu entlehnenden Gegenstände an die vom Obersthofmeisteramte gezogenen Grenzen. Die Versicherungspolizze der Assecurazioni Generali war auf die Summe von 80.000 fl. ausgestellt33). Auch die Hofbibliothek kündigte in ihrem Bericht über die vorläufig abgegebenen Objekte mit einer Gesamt­versicherungssumme von 35.980 fl. an, daß sie sich bei den noch zu ent­lehnenden Werken, die einen bedeutend höheren Assekuranzbetrag ergeben werden, an die vom Obersthofmeisteramt erhaltenen Weisungen halten werde 34). Die in der Ausstellung exponierten Werke des Naturhistorischen Museums blieben ebenfalls im Rahmen der vom Obersthofmeisteramt vor­gesehenen Summe35). Das Obersthofmeisteramt zeigte sich in finanzieller Hinsicht auch inso- ferne entgegenkommend, als es die Benützung des hofärarischen Terrains (Ausstellungspark) der Kommission vollständig unentgeltlich überließ. Die Kommission mußte sich nur verpflichten, für die Wiederherstellung der Parkanlagen (Entholzung von Flächen, Versetzung von Bäumen etc.) auf­zukommen. Als Entschädigung hiefür wurde ein Betrag von 6000 fl. ver­einbart, auf den die Kommission eine Akontozahlung von 2500 fl. leistete. Aber auch diese Kosten bedeuteten für die Kommission „eine neue und große Last“. Das Obersthofmeisteramt setzte daher diesen Betrag auf 5500 fl. herab. 3000 fl. sollten am 1. Juli und der Restbetrag von 500 fl. nach Beendigung der Ausstellung und — nach dem Vorschlag der Ausstel­lungskommission — nur für den Fall, als diese mit einem Reinerträgnis abschließe, in Anspruch genommen werden 36). Mittlerweile gehen die Arbeiten unter Leitung von Adler und Glossy nach den in der Delegiertenkonferenz genehmigten Plänen weiter. Von 8 Uhr früh bis 8 Uhr abends, oft auch bis Mitternacht „roboteten“ die Leiter der beiden Abteilungen mit einem Stab von Mitarbeitern37). Von Mitte Februar bis Mitte April langten allein 617 Anmeldungen mit nahezu 32.000 Nummern für die Abteilung Glossy ein38). Für die Entgegennahme der Ausstellungsobjekte war die Zeit vom 1. März bis 15. März 1892 vorgesehen39). Das verspätete Eintreifen auch bedeutender Sammlungen aus dem Ausland und die Einreihung zusammengehöriger Objekte stieß immer wieder auf Schwierigkeiten und machte die Änderung 33) GJ. ZI. 545—1892. 34) OHA. 10/44, ZI. 2696—1892; H. B. vom 26. April 1892, ZI. 248. 35) OHA. 10/44, ZI. 4143 vom 2. Juli 1892. 36) OHA. 10/9, ZI. 656 vom 28. Jänner 1892. az) Adler Guido, Wollen und Wirken, S. 60 f. 38) Vorwort zum Fachkatalog für deutsches Drama und Theater, Wien 1892. 39) GJ. 17—1892, Erläuterung und Programm der MTA.-Ausstellung. 30*

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