Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 5. (1952)

WINTER, Otto Friedrich: Der Bestand „Archivbehelfe“ des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs

338 Archivberichte faszikelweise mit Zeitgrenzen und kurzer Inhaltsangabe, die allerdings bei Faszikeln mit vielfältigem Inhalt notgedrungen nichtssagend sein mußte, eingetragen. Diese Aufstellungsverzeichnisse wurden in „Sammelmappen“ vereinigt (Nummer I bis XV, nach AB. 18, vgl. Abschnitt 1); heute bilden sie mit den bis 1945 immer wieder angefertigten Nachträgen, Ergänzungen und neuen Aufstellungsverzeichnissen, besonders der Nachlässe (AB. 39/11—38), die AB. 26—40. Der Wert dieser, zu einem erheblichen Teil von Winter 57) und Thomayr 58) geschriebenen Verzeichnisse als Suchbehelf ist ziemlich gering zu veranschlagen, da man die meisten der darin gemach­ten Angaben auf den Faszikelrücken ebenfalls verzeichnet findet; eine umso größere Bedeutung haben sie als einzige Verzeichnung der Faszikulierung der meisten Unterabteilungen der Reichs- und Staatskanzleiakten. In dieser Hinsicht sind sie bei der Neuaufstellung und Überprüfung der Bestände nach 1945 unentbehrlich gewesen. Die zahlreichen in diesem Zeitraum verfaßten Gesamtverzeichnisse des HHStA. oder einzelner Filialen (AB. 6/1, 6/2, 9, 10, 12, 13, 14, 15, 22/1, 2, 23, 24) stellten wertvolle Vorstufen für die Anfertigung des Generalkatalogs dar. Neben vielen, heute unbrauchbaren Behelfen der im vorigen Abschnitt gekennzeichneten Art gilt es doch, einige Leistungen hervorzuheben: Schiitters Verzeichnisse zu den Unterabteilungen Griechenland (AB. 185) und Belgien-Niederlande (AB. 186) der diplomatischen Korrespondenz der Staatskanzlei, zu den Abteilungen Vereinigte Staaten von Amerika (AB. 187), Frankreich (AB. 197, 198), Großbritannien (AB. 199) der Staatenabteilungen, eines Teiles der Friedensakten und Verträge betref­fenden Akten der Staatskanzlei (AB. 188), den von Schiitter und Ankert geschriebenen Namensindex zu den Reichsregisterbüchern Ferdinands I. bis Franz II. (AB. 327), Voltelinis Bestandverzeichnis der Unterabteilung Rom-Vatikan (AB. 203) und Zettelkataloge dazu (AB. 273—275), Ver­zeichnisse zu verschiedenen Unterabteilungen der Bestandgruppe „Italien- Spanischer Rat“ von Kratochvil (AB. 435, 435 a), das Bestandverzeichnis Károlys über die Abteilungen der Staaten und Länder Osteuropas, Asiens und Afrikas (AB. 200), Winters Verzeichnis der Kongreßakten (AB. 189) und Zettelindex zu den „österreichischen Urkunden“ bis 1500 (AB. 500), eine auf Györy zurückgehende Übersicht zu Belgien, Rep. DD (AB. 196), einen Zettelkatalog zu Belgien, Rep. P, A—C, von ihm (AB. 264) und den Zettelkatalog der Korrespondenten der Abteilung Große Korrespondenz von Nadhemy (AB. 284). Dazu kommen noch Behelfe zu kleinen Teil­beständen, die hier nicht genannt werden können. 1910 —1945. Die Durchsetzung des Provenienzprinzips59) und die Be­schneidung der Auswüchse des Referentensystems als Leitgedanken dieser Epoche haben die Anfertigung des Generalkatalogs (AB. 25, bzw. 472) und des Gesamtinventars bedingt und damit durch die Zusammenfassung der Archivbehelfe für die Inventarisierungsarbeit neue Voraussetzungen ge­57) Eine genaue Zusammenstellung findet sich in den Biographien der Archiv­beamten seit 1749 von Hüter, Gesamtinventar, Band I, S. 158 f. 5S) Über seinen Anteil Hüter, a. a. O., S. 149. 69) AB. 7/2, Übersicht über alle Bestände nach der Provenienz, von Luntz 1913/14.

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