Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 4. (1951)
SANTIFALLER, Leo: Die älteste Originalurkunde des Österreichischen Staatsarchivs
10 Leo Santifaller 1. 878 September 9, Ranshofen. König Karlmann schenkt dem Kloster Ötting in Bayern den Hof Treffen bei Villach. Orig.-Perg. (56-3 b x 42-2 h), Siegel aufgedrückt: Klagenfurt, Kärntner Landesarchiv; das aus Ossiach stammende Original wurde 1780 anläßlich der Aufhebung des Klosters von einem Mitglied der Aufhebungskommission an sich genommen; Dr. Johann Jenull fand es im Nachlaß des Grazer Polizeidirektors Freiherrn von Paümann und schenkte die Urkunde mit Zustimmung der Erben dem Joanneum in Graz; 1911 erwarb der Kärntner Geschichtsverein die Urkunde im Tauschwege; Kopie: München, Hauptstaatsarchiv, Passauer Kopialbuch des 12. Jahrhunderts, fol. 70, und Codex Lonsdorfianus aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, fol. 65; Druck: Monumenta Germaniae Historica. Die Urkunden der deutschen Karolinger, herausgegeben von P. Kehr, Bd. 1, Berlin 1934, S. 304 n. 14; Regesten: Böhmer Johann Friedrich: Regesta imperii. Neu bearbeitet von Engelbert Mühlbacher, 2. Aufl., Innsbruck 1908, n. 1533. 2. 904 März 10, Ingolstadt. König Ludwig IV. (das Kind) schenkt Arpo, dem Sohne des Grafen Otachar, zwanzig Hufen mit einem ummauerten Hof zu Schladnitz im Leobental. Orig.-Perg. (44-5 b x 32-5 h), Siegel aufgedrückt: Graz, Archiv der Steiermärkischen Landesregierung (aus Kloster Göß); Kopie von 1497: Wien, Österreichisches Staatsarchiv, Abteilung Haus-, Hof- und Staatsarchiv; Druck: Zahn, Josef von: Urkundenbuch des Herzogtums Steiermark, Bd. 1, Graz 1875, S. 16 n. 13; Regesten: Böhmer- Mühlbacher, a. a. O. n. 2018. 3. 1107, Regensburg. Bischof Hartwig von Regensburg schenkt dem Kloster Mondsee die Kirchen Wieselburg und Steinerkirchen und die Neugereute der Kirche zu Zell bis Irrsdorf nebst den Forstzehnten und Besitzungen dieser Kirche. Orig.-Perg., Siegel fehlt: Linz, Landesarchiv (aus Kloster Mondsee); Kopialbuch des 15. Jahrhunderts ebenda fol. 6T; Druck: Urkundenbuch des Landes ob der Enns, Bd. 1, Wien 1852, S. 90, Bd. 2, 1856, S. 127. 4. (1126—1132). Bischof Kuno von Regensburg setzt Konrad dem Kloster Mondsee vor und verleiht demselben mehrere Güter. Orig.-Perg. (28x40), Siegel aufgedrückt: Salzburg, Landesarchiv; Druck: Urkundenbuch des Landes ob der Enns, Bd. 2, Wien 1856, S. 173 n. 125. 5. (Zirka 1123—1127). Erzbischof Konrad von Salzburg vertauscht mit dem Abt Werner von Formbach Zehnte der Pfarre Neunkirchen gegen Güter zu Viehhausen, Kronberg und Antiesenhofen sowie drei Fuhren Wein. Orig.- Perg. (31x29), Siegel aufgedrückt: Wien, Archiv für Nieder Österreich (bis jetzt unbekannt); ein zweites Original befindet sich im Hauptstaatsarchiv zu München; Druck: Urkundenbuch des Landes ob der Enns, Bd. 2, 1856, S. 168 n. 112, und Salzburger Urkundenbuch, Bd. 2, Salzburg 1916, S. 204 n. 135, beide aus dem Münchener Original; Regesten: Jaksch, August von: Monumenta Historica Ducatus Carinthiae, Bd. 3, Klagenfurt 1904, S. 250 n. 614. 6. 1139 April 9, Lateran. Papst Innocenz II. nimmt das Kloster Mehrerau (Bregenz) unter dem Abt Gerhard nach dem Vorgänge Gregors und Urbans II. in den päpstlichen Schutz, bestätigt Besitz, Begräbnis und Zehnten und gewährt eine Reihe anderer Rechte. Orig. südl. Perg. (48x44-5): Bregenz,