Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 3. (1950) – Leo Santifaller Festschrift
BENNA, Anna Hedwig: Herzog Albrecht V. von Österreich und die Wahl des Leonhard Layminger zum Bischof von Passau
Herzog Albrecht V. und die Wahl des Leonhard Layminger 51 Ma 1426 gingen die beiden Magister Paul von Wien und Dietrich von Hamelburg nach Rom. Die beiden berichteten in einem Schreiben von dem Empfang an der Kurie und bei den Kardinalen. Kardinal Eillastre habe sich als einziger den herzoglichen Wünschen ablehnend gezeigt, im Gegensatz zu ihm sahen die übrigen Kardinale in der Versetzung Laymingers den besten und ehrenvollsten Ausweg für beide Teile 1). Dietrich von Hamelburg 2) versicherte dem Papst in einer Audienz, der Herzog sei nicht gesonnen Layminger je anzuerkennen, der Erzbischof von Recanati habe auch der Versetzung zugestimmt, da nur Provisionen, die infolge ruhigen Besitzes wirksam geworden seien, verteidigt werden könnten. Der Gesandte bat namens seines Herren um eine bessere Provision3). Der Legat Kardinal Piacentin war nur bereit einer Versetzung zuzustimmen, wenn König Sigmund sie gutheiße und dem Papst empfehle4). Ein päpstliches Antwortschreiben an Herzog Albrecht vom 6. August 1426 war mehr als kühl, der Papst erklärte dem Herzog in dürren Worten, er sei geneigt nach strengem Recht zu verfahren 5). Der Papst suchte für Layminger zu retten, was zu retten war und befahl dem Bischof und Kardinal von Olmütz die Passauer Besitzungen auf österreichischem Boden einem von Bischof Leonhard ernannten und dem Herzog genehmen Vikar zu übergeben. Die Burghut der zahlreichen Burgen und festen Häuser sollten dem Herzog ergebene Burggrafen übernehmen 6). Wie wenig Herzog Albrecht von dieser päpstlichen Verfügung befriedigt war, zeigt ein Schreiben, in dem er gegen die Bestellung des Bischofs Nikodemus von Freising zum Vikar protestierte und einen anderen erbat 7). Der Kampf zwischen Herzog und Bischof *) Wien Cod. Pal. 3489, fol. 188v—189' (vgl. Denis DCCCII, II, p. 1919—21): consequenter visitavimus omnes cardinales, qui nos benigne receperunt et bona verba dederunt preter dominum cardinalem sancti Marci (sancti Marci stark radiert!, qui nos nec suscepit nec nobis redeuntibus valedixit sed nobis auditis dixit se bona conscienscia non posse jacere pro domino nostro. ... instamus pro translacione. quam multi cardinales asservant esse honestiorem et ecclesie utiliorem. 2) Vgl. Aschbach, a. a. O., S. 119, 246, 253, 260 ff., 623. Hermann Göhler, Das Wiener Kollegiat — nachmals Domkapitel zum Hl. Stephan in seiner persönlichen Zusammensetzung in den ersten zwei Jahrhunderten seines Bestandes 1365—1554, Diss. Wien 1932, S. 220—221, n. 122. 3) Vgl. unten S. 57—64. 4) Hansiz, a. a. O., S. 520. 6) Hansiz, a. a. O., S. 521. 6) Hansiz, a. a. O., S. 521. 7) Wien, Cod. Pal. 3489, fol. 24v—251': ... nam pastorem hominbus gratum et utilem Deumque timentem in ecclesia Pataviensi videre consideravi et datus est