Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 3. (1950) – Leo Santifaller Festschrift

RICHTER-SANTIFALLER, Bertha: Regesten zur Geschichte der Herren von Lafay

Regesten zur Geschichte der Herren von Lafay 21 1560 wird Catherina Lafayerin genannt und deren Haus und Garten; 1562 ist noch eine Erwähnung ihres Gartens als Grenze in einer Urkunde zu lesen. 1562 ist Caspar (II) genannt, der dem Nachbar vom Haus Lafay, Feger, einen Acker verkauft, er siegelt auch die Urkunde und ist 1568 Jan. 9 Zeuge. Vielleicht erlischt mit ihm das Geschlecht : ich habe später keinen Vertreter der Familie Lafay mehr gefunden. Weder das Haus Lafay und die Güter noch die Familienmitglieder erscheinen in irgendwelchen Urbaren abgabepflichtig und von einer Grundherrschaft abhängig, so daß man annehmen kann, daß das Geschlecht der Lafay ein altes, wahrscheinlich freies Bauerngeschlecht war, „das durch bedeutenden Grundbesitz und durch die seit der Mitte des 14. Jahrhunderts nahezu ununterbrochene Verwaltung des Richteramtes, vielleicht auch durch Kriegsdienste, empor­gekommen und schließlich dem niedern Adel beigezählt worden ist“. (Santifaller, Lafay S. 182.) In den ersten zwei Generationen verheiraten sich die Lafay mit Angehörigen des Bürger- und Bauernstandes, wenn auch die mit den Lafay verschwägerten Familien unter den Bürgern und Bauern eine hervorragende Stellung eingenommen haben. Erst in der dritten Generation heiratet Berthold eine Ritter­liche, eine Römer von Maretsch, sein Sohn Leonhard III. vermählt sich auch mit einer Ritterlichen, mit Eva Schidmann von Klebenstein. Von dieser Zeit an (1511) gehören sie dem tirolischen Adel an. Das Wappen der Herren von Lafay in Kastelrut, das man von den vielen, im Kirchenarchiv aufbewahrten Siegeln kennt, ist ein zwei­geteilter Schild mit einem Eichblatt im oberen und zwei im unteren Regesten. 1. 1341, März 26. — Kastelrut. Hainreich Ruedigers Sohn von Chastelrus verkauft Anger zu Lufai in der Malgrei S. Peter zu Chastelrut als freiet Eigen an Minegen den Paluer. — Orig. Perg. (Trostburg, Archiv), Siegel fehlt (Arch. Bér. IV, S. 392, Reg. n. 93). 2. 1351, Sept. 5. — Hannes von Lavay, zweiter Zeuge (Innsbruck, Landes­regierungsarchiv, Schatzarchiv II, 888). 3. 1351, Sept. 6. — Hans von Lafay, fünfter Zeuge (Innsbruck, Landes­regierungsarchiv, Parteibriefe 274). 4. 1353, März 27. — Hans von Luvay, zweiter Zeuge (Innsbruck, Landes­regierungsarchiv, Schatzarchiv 3699). 5. 1354, Dez. 3. — Hannes von Lavay, fünfter Zeuge (Innsbruck, Landes­regierungsarchiv, Schatzarchiv II, 902).

Next

/
Thumbnails
Contents