Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 3. (1950) – Leo Santifaller Festschrift

RICHTER-SANTIFALLER, Bertha: Regesten zur Geschichte der Herren von Lafay

Regesten zur Geschichte der Herren von Lafay 19 Berchtold pflanzt das Geschlecht fort: er hat vier Kinder: Hans (III), der sich mit Dorothe, der Tochter des Kristóf Zekolf1) von Mais und der Barbara von Köstlan 2), vermählt, ist 1487 als Zeuge genannt, scheint um 1500 nach Obermais gezogen zu sein3) und bewohnte dort den Lafaihof; er wird 1529 anläßlich eines Verkaufes zuletzt erwähnt. Sein jüngerer Bruder Leonhard (III) ist vermählt mit Eva Schid- mannin von Klebenstein 4), ist 1520 Richter zu K., ist Brudermeister TJ. L. Frauen- und S. Erhards-Bruderschaft zu K. und Obmann daselbst, 1548 ist er als Mitstifter der Frühmesse genannt und waltet als Brudermeister seines Amtes bis 1550. Die beiden Töchter ver­mählen sich mit Pflegern von Gufidaun: Eva mit Johann Prew zu 1) Zekkolf ist ein deutsch-südtiroler Bürgergeschlecht, das in zwei Linien, einer Brixner und einer Meraner Linie, erscheint. Die Brixner Linie erscheint zuerst 1346 April 14 mit Heinrich und seinem Bruder Franz (A. B. II, 2796), es folgen Hans (1408 Juli 22), Martin (1425 Sept. 11 —1439 Mai 10), Oswald (1432 Jän. 25—1457 März 1), alle als Bürger von Brixen genannt (A. B. II, 2101, 2106, 2712, 2716, 2824, 3097, 3228, 3333, 3356; A. B. III, 1012; N. U. 705). — Von der Meraner Linie begegnet Hans Zekkolf 1421 Nov. 29 als Landrichter von Meran, 1424 März 11 als Bürgermeister von Meran (Rief Regesten 192, 212, 219); 1459 erscheint Georg Zegkolf von Algund vermählt mit Anna der Tochter weil. Clausen Klempfels (Rief 393); vielleicht ist dieser Georg mit dem bei Rief (969) genannten Georg, dem Vater des Paul identisch und ist vielleicht auch der Vater der Frau Dorothe des Hanns III. von Lavay. Georg stirbt vor 1497 Juni 3. An diesem Tage wird Hans von Lavay Vormund des Paul (Rief 969). Die Zekkolf sind 1511, im selben Jahr wie die Lafay, in die Tirolische Adelsmatrikel-Genossen­schaft aufgenommen worden und sie erscheinen auch 1514 zum letztenmal auf einem offenen Landtag vertreten (Verz. 24) (Manusc. Santif.). 2) Über die Familie Köstlan ist nichts Näheres bekannt. 3) In Obermais ist ein Hof Lafeier (Tarneller, Burggrafenamt, S. 63). 4) Die Schidmann sind ein Bozner Bürgergeschlecht. 1399 Juni 22—1413 Juli 2 Notar Angelus Schidmann von Bozen (A. B. IV, Nachtrag 470; Rief 166); 1416 Juni 10—vor 1422 Juli 21 Heinrich Sch.; Kirchpropst der Bozner Pfarrkirche (Sporenberger Pfarrkirche 102); 1431 Okt. 2 vergabt Anna, die Witwe Heinrichs Sch. Gilte aus dem Hof Chost zu Kastelrut, an die Schwestern des Schwestern­hauses zu Bruneck (A. B. III, 918, 1017); 1476 März 22 stiftet Anna Sch., Witwe des Heinrich Sch., der S. Peterskirche und der Gruft zu K. zu einem ewigen Licht ihren eigenen Anger, wovon man 3 Pfund zinst, und der gelegen ist zu Kastelrut bei Gunes.; diese Urkunde siegelt Engl Schidmann, Stadtrichter zu Bozen (Kast. Reg. 49); Anna wird noch 1477 Feb. 26 genannt (A. B. III, 1080); 1472 werden die Schidmann von Klebenstein in die Tirol. Adelsmatrikel-Genossenschaft aufgenommen. 1598 ist das Geschlecht ausgestorben (Verz. 18) (Manusc. Santif.).

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