Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 2. (1949)
LHOTSKY, Alphons: Handschriftenausstellung der Österreichischen Nationalbibliothek anläßlich des Ersten Österreichischen Archivtages. Handschriftliche Denkmäler der Geschichte Österreichs
Handschriftliche Denkmäler der Geschichte Österreichs 15 10. Bande des Archivs der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde S. 523 ff.; die erwähnten Klosterneuburger Urkunden hat Felix Wintermayr, Das Urkundenwesen im Stifte Klosterneuburg (Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 57, 1949), S. 180 ff. veröffentlicht, den Text des erwähnten Schreibens Erich Lindeck, Magister Berthold von Kiburg (ebendort 54, 1942), S. 98 f.; über die Colonnafrage siehe Alphons Lhotsky, Apis Colonna (ebendort 55, 1944), S. 189 f. Für die in diesem Aufsatze S. 191 vorgetragene Behauptung, daß die Habsburger im Spätmittelalter wirklich an Abstammung von den Colonna (oder wenigstens an Verwandtschaft mit ihnen) glaubten, haben sich inzwischen neue Beweise gefunden. Aus einer Instruktion vom 11. November 1417 geht hervor, daß Papst Martin V. (Odo Colonna!) selbst sich für einen Verwandten des Hauses Österreich hielt:... et ipsum dominum nostrum papam electum, qui favorabilis multum ipsis (scii, ducibus Austrie) creditur, quia se ipsorum consanguineum confitetur (Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen 15, 1856, S. 61). Ebenso wird in einer Supplik von 1426/27 an denselben Papst hervorgehoben, quod ex nobili ac omni laude digna vestra prosapia ipsa inclita et nobilis domus Austrie suum duxit ortum (cod. Vindob. Palat, n. 3489, f. 5V; diese Stelle wurde von Frau Dr. Anna Benna, Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien, gefunden). Bis zum Jahre 1309/10 reicht eine der ansehnlichsten deutschen Reimchroniken des Mittelalters (nahezu 100.000 Verse), als deren Verfasser ein steirischer, dem Kreise der literargeschichtlich berühmten Nr. Liechtenstein angehöriger Ministeriale, her Otacher ouz der Geul, nachgewiesen werden konnte. Für die Zeit nach Mitte des 13. Jahrhunderts hat diese Chronik sehr erheblichen Quellenwert, zumal der Autor viele der von ihm beschriebenen Szenen selbst miterlebte oder von Augenzeugen berichtet erhielt. Der cod. n. 3040 gehört zu den wichtigsten Überlieferungen. Siehe Monumenta Germaniae historica, Deutsche Chroniken 5, sowie Maja Loehr, Der Steirische Reimchronist (Mitteilungen des . Österreichischen Instituts für Geschichtsforschung 51, 1937, S. 89 ff.). Weitgehend auf der Reimchronik Otachers fußend, dann aber von großem eigenem Werte ist der Liber certarum historiarum des wahrscheinlich ostfranzösischen Zisterziensers Johann, der dann als Abt des Klosters Viktring erst dem alten Kärntner Herzogshaus, seit 1335 den Habsburgern nahestand und bis 1345 lebte. Das Werk ist in verschiedenen Redaktionen überliefert, unter denen eine, die unter dem Namen des Anonymus