Fekete Ludwig: Türkische schriften aus dem Archive des Palatins Nikolaus Esterházy (Budapest, 1932)

Verzeichnis der im Archiv des Palatins Nikolaus Esterházy aufbewahrten türkischen Urkunden und Schriften

Ofen, s. d. (Anfang 1607). 'Ali, Ofner Bejlerbej, an Paul Nyári. 1 Ung. Übersetzung von Endre Velics in Történelmi Tár 1885, S. 574. Teilt in Erwiderung des ihm durch den königlichen Boten zuge­stellten Briefes mit, dass weder der Serdär noch er von den Angelegen­heiten in Siebenbürgen Kenntnis gehabt habe und dass sie sich beide bemühten, das Testament Bocskais geltend zu machen; die Lage habe sich also bloss infolge der Schlauheit Räköci 2lgmöns a derart ent­wickelt. — Den Boten und den Brief des Königs habe er dem Serdär nachgeschickt, dem König habe er durch Ahmed Bej einen Brief gesendet. Er bittet, ihm durch Ahmed Bej eine Antwort zu schicken. 3 7. Belgrad, 28. Febr. - 9. März 1607 — 1.-10. Zí-1-ka'de 1015. Muräd Pasa, der Grossvezir, an Paul Nyári.* Der Wille Stephan Bocskais sei es gewesen, dass „unser Sohn, Homönnäji Bälind", nach ihm das Fürstentum Siebenbürgen erbe. Der Pädisäh habe im Sinne seines früher herausgegebenen Erlasses, wonach Bocskai das Fürstentum nach eigenem Gutdünken weitergeben möge, und auch auf das Drängen von Nyári dem Homonnai einen Berät, eine Fahne, ein Schwert, Streitkolben, Hil'ats und Pferde gesendet. Da jedoch diese Insignien, als sie gleichzeitig mit der Leiche Bocskais in Erdel Belgrad!, 5 wo Sigismund Rákóczi bereits zum König 6 gewählt worden war, eintrafen, daselbst feindlich empfangen und weggenommen wurden, habe der Pädisäh für Homonnai von neuem Diplome, ein Schwert und zwei Hil'ats senden lassen. — Er fragt durch seinen Boten, dem Müteferrika Mustafa Aga, um seine (d. i. Nyáris) Meinung — dieser sei ja zur Beobachtung der ungarischen Angelegenheiten be­stimmt — und um die der anderen Vornehmen bezüglich der Gescheh­nisse; deswegen habe er an 'Ali Pasa nach Ofen und auch an Homonnai geschrieben. Er halte bei seiner früheren Meinung fest. Mehmed Kethüdä, der von der Prüfung der Vorfälle in Siebenbürgen un­längst bei ihm eingetroffen sei, habe gefunden, dass die Lage sich gesetzmässig und ohne Beeinflussung durch Nyári entwickelt 1 Im Türk.: Jb JÜ War Pal, ung. Nyári Pál (Paul Ny.), Anhänger und Vertreter Bocskais bei den Friedensverhandlungen i. J. 1606. 2 Ung. Rákóczi Zsigmond (Sigismund R.). 3 Unterschrift und Siegel, wie S. 7, Anm, 2. * Im Türk.: Jb jir Kjnr Bsl. 5 = Karlsburg (ung. Gyulafehérvár). 6 D. i. zum Fürsten von Siebenbürgen.

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